Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Als Antwort auf den Leserbrief von Hr. Holstein“ – „Hr. Henn hat sein Vorhaben niemals umgesetzt, und wenn, wäre es höchstens eklig gewesen“

Baden-Baden, 01.09.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Holger Nagel Stellung zu dem Leserbrief von goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Leserbrief «Meine Meinung» – Zur Hakenkreuz-Affäre – «Zweierlei Maß» – «Während Stadtrat Martin Kühne aufgrund seiner Verfehlung Charakter zeigt».

Ich zitiere aus dem Leserbrief von Hr. Holstein: «Auch in diesem Fall wird wieder einmal mit zweierlei Maß gemessen. Während der Stadtrat Martin Kühne aufgrund seiner Verfehlung sein Stadtratsmandat niederlegt und damit zumindest diesbezüglich Charakter zeigt, wartet man beim SPD-Stadtrat Werner Henn vergeblich auf diesen Schritt. Dieser hatte im Jahr 2021 verkündet, dass man Urin über friedliche Demonstranten sprühen solle.»

Hier werden ein paar Fakten verdreht bzw. falsch dargestellt.

Ja, es sind leider zweierlei Maß. Hr. Kühne hat sich offen zu einer verfassungsfeindlichen Organisation bekannt, Hr. Henn in einer Facebookgruppe vermutlich eher einen schlechten, bzw. unpassenden Scherz gemacht.

 

Aber zu den Fakten:

Hätte Herr Kühne tatsächlich Charakter gehabt, hätte er bereits im Frühjahr nach seinen «Aktionen» Gelegenheit gehabt, in sich zu gehen und aus der Partei und Gemeinderat auszutreten. Er hätte nicht mal Gründe dazu nennen müssen, oder, hätte er tatsächlich Charakter gehabt, hätte er schon damals sagen können: Leute, ich habe Mist gebaut, den ich bedauere, deshalb trete ich zurück. Stattdessen hat er gewartet, ob sich das nicht doch irgendwie unter den Tisch kehren lässt und erst als es unvermeidlich war, seinen Rücktritt erklärt.

Bei Hr. Henn sah es anders aus. Er hat 2021 in einem Facebookforum bezüglich eines Aufmarschs der sogenannten «Querdenker» in Baden-Baden gesagt, er werde in eine Wasserpistole urinieren und dann über das «auserwählte» Volk sprühen. Natürlich war das ein zugegebenermaßen schlechter Scherz, den man als Politiker in der Öffentlichkeit eher nicht machen sollte, er wollte sich damit aber gegen die oft rechte und verfassungsfeindliche Gesinnung der Querdenker positionieren. Hr. Henn hat dann aber Charakter gehabt und ist von seiner Position in der SPD zurückgetreten und hat sich öffentlich entschuldigt.

Und jetzt der Unterschied: Hr. Henn hat sein Vorhaben niemals umgesetzt, und wenn, wäre es höchstens eklig gewesen, Hr. Kühne hat verfassungsfeindliche Symbole verwendet und damit eine Straftat begangen.

Jetzt sind wir wieder bei den zweierlei Maß von denen Hr. Holstein spricht.

Holger Nagel
Baden-Baden


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