Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Antwort auf Leserbrief von Reinhard Springer zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Baden-Baden, 03.01.2020, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Yvonne Hannewald Stellung zu dem Leserbrief von goodnews4-Leser Reinhard Springer.

Es wird doch mit allen Mitteln versucht die Bürger zu verunsichern in Sachen öffentlich rechtlicher Rundfunk. Man müsse diesem nur die Mittel genug kürzen, damit dieser sich auf die «Grundversorgung» beschränken würde. Das ist intellektuell und ökonomisch unterirdisch. Die «Grundversorgung» ist die Vollversorgung und das leistet der ÖRR vollumfänglich. Die Argumentation «ich sehe kein Fernsehen, also bezahle ich auch nicht dafür», geht ins Leere. Diese Argumentation kann nur geführt werden, weil die Rundfunkgebühren nicht in der allgemeinen Steuer enthalten sind. Wir bezahlen alle mit unseren Steuern für die Dinge, die wir nicht selbst nutzen. Wer nicht ins Theater geht, weil ihn das nicht interessiert, bezahlt dem der das Theater besucht den Sitzplatz über die Steuern mit und das ist auch in Ordnung so. Jeder Theatersitz kostet pro Vorstellung 138 Euro. Da kann auch keiner sagen, weil ich nicht ins Theater gehe, bezahle ich nicht dafür. Oder ich gehe nicht ins Schwimmbad, also bezahle ich dafür nicht mit. Jeder Schwimmbadbesuch kostet 48 Euro pro Besucher. Ökonomisch ist das ein Grauen, denn wenn wir alle nur noch das bezahlen, was wir pro Stunde im Radio hören oder im Fernsehen sehen, dann sind wir mit 8 Euro pro Stunde an Kosten dabei. Dann passiert es, dass sich kaum noch einer die hohen Preise zu bezahlen leisten kann und der ÖRR ist, wie von gewisser Seite gewünscht, tot. Das ist jedoch gefährlich für unsere Demokratie. Denn der ÖRR hat die Aufgabe Politik kritisch zu begleiten und zu hinterfragen. Das tun Privatsender nicht. Die privaten Sender sind von einem ganz bestimmten Bundeskanzler gewünscht worden, da er die Kritik der Politik durch manche ÖRR Sender zurückdrängen wollte. Auf Grund dessen, dass der ÖRR eine Solidargemeinschaft ist es möglich, dass einer Telenovelas, Komödien und der andere Sport oder Theater sieht, sich digital über Mediatheken versorgt oder Radio hört. Es gibt nichts preiswerteres als den öffentlich rechtlichen Rundfunk. 24 Stunden Programm, welche produziert werden muss auf x wie vielen Sendern und Radiosendern, das ist phänomenal und derzeit für weniger als 20 Euro. Mehr und preiswerter geht nicht! Nur deswegen, weil alle solidarisch dafür bezahlen. Das da auch mal etwas gesendet wird, was nicht meiner Hutkrempe entspricht, nehme ich dann sehr gerne in Kauf. Das Omalied gehört dazu. Wir müssen im Gegenteil sicher stellen, dass der ÖRR mit ausreichenden Mitteln jederzeit ausgestattet wird, seine Arbeit zu tun im Vollprogramm Radio, Fernsehen und Digital. Ich unterschätze die üblen Mächte nicht, die hier mit stetiger Beharrlichkeit die Öffentlichkeit dazu zu bewegen dem ÖRR den gar auszumachen. Es ist doch so schön einfach «so etwas wie das Oma Lied wird von meinen Gebühren bezahlt»….. Immer wieder Nadelstiche in der Öffentlichkeit. Wenn dieser ÖRR jedoch einmal tot ist, kommt dieser nie wieder, zu unser aller Schaden.

Das Oma Lied ist ein Witz dagegen den ÖRR zu verlieren. Es gibt nichts preiswertereres als den ÖRR. 18,50 Euro vs. 160 Euro Benutzerdefiniertes bezahlen pro Monat.

Yvonne Hannewald
Baden-Baden


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