Baden-Baden, 20.09.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Rita Maria Hirsch-Ursinus Stellung zu dem goodnews4-Bericht Klinik-Fragenkatalog an alle Baden-Badener Stadträte – „Sollte das Image der Stadt Baden-Baden nicht auch bei der Bewertung der Standorte berücksichtigt werden?“.

Betongrau, das neue GRÜN,
beim Klinikum zeigen die Grünen ihr wahres Gesicht…

Umwelt-, Natur-, Landschaft- und Klimaschutz, das sind die Themen für die, nach allgemeiner Meinung, die Grünen stehen, mit denen Sie in den Wahlkampf ziehen und Stimmung für sich und die Sache machen. Im Rahmen der Sommergespräche habe ich gespannt auf das Interview mit den Grünen zum Thema Klinikum gewartet. Aber, wie vermutet, wurde ein Interview zum Thema Klinikum, von den Grünen abgelehnt!!!

GRÜN, ein wichtiges Thema in der heutigen Zeit, bei der rasanten Erwärmung der Erde dem oftmals radikalen Einschnitt in Natur und Klima. Doch dass die Baden-Badener und die Rastatter Grünen von diesem Thema meilenweit entfernt sind, zeigt jetzt allen ihre vehemente Verfechtung des angepeilten Klinikstandortes MÜNCHFELDSEE oder Merzeau Gelände.

In einer grünen Oase, einem fast unberührten Naturschutzgebiet und einem Garanten für die Frischluftzufuhr, soll ein sechsstöckiger Betonkoloss über der Erde entstehen, entgegen allen Richtlinien des Naturschutzes und den geheuchelten Aussagen der Grünen im Wahlkampf. Ein Koloss, der die Landschaft um den Münchfeldsee mehr als dominiert und wie ein Sperrklotz die Frischluftzufuhr in großer Breite stört.

Es ist unverzeihlich, dass gerade die Grünen in Baden-Baden und Rastatt den ganzen Natur-, Tier- und Klimaschutz barsch vom Tisch wischen und sich für den Standort Münchfeldsee und das Merzeau Gelände einsetzen. Ein fast unberührtes Gebiet, das auch vielen Rastattern als Naherholungsgebiet dient und Vereinen erlaubt ihrem Hobby in freier Natur zu frönen.

Hier wird ein bewaldetes Gebiet als Standort bevorzugt, aber die frühere Absicht das Klinikum auf Teilen des versiegelten Segelflugplatzes zu installieren, aus angeblichen Umweltbedenken abgelehnt. Unser Umweltdezernent Herr Kaiser hat in der Bürger-Fragestunde dazu Aussagen gemacht. Ob es für seine Aussage ein detailliertes Gutachten gibt, gilt es noch herauszufinden. Angeblich wurde nie eines in Auftrag gegeben. Doch auch wenn es dieses Gutachten geben sollte, wäre es in der heutigen hochtechnisierten Welt kein großes Kunststück gewesen, dort ein Klinikum zu bauen und dennoch Wasseradern zu 100 Prozent zu schützen. Immer noch besser, als ein unberührtes Stück Natur zu zerstören.

Der einzig richtige Standort, Balg, wird in einem desaströsen und einseitigen Gutachten als weniger geeignet dargestellt. Die Bürgerinitiative hat dieses Gutachten bis ins Detail analysiert und dazu einen Fragekatalog an alle Parteien geschickt, damit sich jedes Ratsmitglied mit diesem Gutachten beschäftigen sollte. Mehr als bezeichnend ist, dass der Fragenkatalog von den GRÜNEN und der SPD nicht beantwortet wurde. Nach unserer Meinung muss dieses Gutachten auf jeden Fall unabhängig überarbeitet und berichtigt werden.

Zu erwarten ist, dass der Naturschutzbund auf Bezirks- und Länderebene dem ganzen Spuk um Münchfeldsee und Merzeaugelände ein Ende bereiten wird. Nur schade, dass es immer noch solcher Instrumente bedarf, die zudem sehr viel Zeit rauben. Die nächste Entscheidung im Baden-Badener Gemeinderat wird außerdem auch entscheidend für das weitere Vorgehen der Bürgerinitiative sein.

Bleibt aber vor allen Dingen zu hoffen, dass die Wähler in Baden-Baden und in Rastatt bis zur nächsten Wahl der Gemeinderäte die Einstellung der GRÜNEN in Erinnerung behalten. Denn ihr Vorhalten beweist: Die Macht in Händen lässt anscheinend alle Vorsätze zum Schutz unserer Erde vergessen. Unter diesem Aspekt ist ein Klimamanager in BAD nur noch Kasperle-Theater.

Rita Maria Hirsch-Ursinus
Baden-Baden

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