Baden-Baden, 12.01.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung zu dem goodnews4-Bericht Spekulationskarussell um Baden-Badener OB-Wahl dreht sich − Drei Bürgermeister sagen ab.

Der regionalen Presse ist zu entnehmen, dass sich das Interesse an Bewerbungen zur nächsten Oberbürgermeisterwahl in Baden-Baden in überschaubaren Grenzen hält. Was mag wohl der Grund dafür sein? Wahrscheinlich verhält es sich so wie in der freien Wirtschaft. Wenn eine Firma floriert, dann gibt es genügend Interessenten für eine Übernahme. Wenn eine Firma aber aufgrund schlechter Führung in den Abwärtsstrudel gerät und kurz vor der Pleite steht, dann halten sich Übernahme-Interessenten merklich zurück. Dann bleiben nur diejenigen, die sich auf Übernahmen aus der Insolvenz spezialisiert haben. Diese Personen gibt es und es handelt sich dabei keineswegs nur um «Aasgeier», die den Leichnam fleddern wollen. Im Gegenteil, gerade in schwierigen Situationen zeigt sich die Qualität geeigneter Führungskräfte! Was aber in der Regel immer abgelehnt wird, ist, den bisherigen Geschäftsführer der Firma in seiner Position zu belassen. Und das sollte auch für die Oberbürgermeisterwahl in Baden-Baden gelten!

Leicht wird es für die oder den neuen Oberbürgermeister sicher nicht, denn die Probleme sind vielfältig. Es bedarf einer psychisch wie physisch gestärkten Person, die sich frei von jeglichen Parteizwängen und alten Seilschaften der drängenden Probleme der Stadt unter Einbeziehung der Bevölkerung annimmt, als da sind: extrem hohe Verschuldung, höchste Arbeitslosenrate in BW, mit die höchste Anzahl an Privat- und Gewerbe-Insolvenzen in BW, hoher Sanierungsbedarf an allen Ecken und Enden, fehlender Wohnraum für Normalverdiener, Chaotische Verkehrsverhältnisse, Verhinderung weiterer Verödung der Innenstadt durch viele Leerstände, Maßnahmen zum Klimaschutz und diverses andere mehr.

Kurz, Taten sind gefragt, auf Sonntagsreden und Lippenbekenntnisse oder irgendwelche Schnickschnak-Veranstaltungen, wie sie von der bisherigen Amtsinhaberin favorisiert wurden, der Bevölkerung aber keinen Nutzen brachten, kann man gerne verzichten!

Wolfgang Holstein
Baden-Baden

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