Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Das Chaos auf der Schwarzwaldhochstraße“ – „Und das nach 10 Jahren Grüner Verkehrspolitik“ – „Selbstversuch mit dem Regionalbus der Linie 245“

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Das Chaos auf der Schwarzwaldhochstraße“ – „Und das nach 10 Jahren Grüner Verkehrspolitik“ – „Selbstversuch mit dem Regionalbus der Linie 245“
Foto: Werner Schmoll

Baden-Baden, 30.12.2020, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser und Stadtrat Werner Schmoll Stellung zu dem goodnews4-Bericht Verkehrschaos an Ausflugsziel − Hunderte Menschen zum Schlittenfahrten nach Dobel geströmt.

Das Foto wirft ein Schlaglicht auf die Zukunft einer Verkehrspolitik, die endlich davon wegkommen muss, immer nur in Auto-Kategorien zu denken. Aufgenommen am Nachmittag des 26.12.2020 nach einem quasi Selbstversuch mit dem Regionalbus der Linie 245, zeigt es eine Haltung der Verantwortlichen, die sich nur auf die Bewältigung immer schlimmer werdender Autoströme fokussiert. Und das nach 10 Jahren Grüner Verkehrspolitik.

Das Chaos auf der Schwarzwaldhochstraße vom ÖPNV her gedacht, eröffnet ganz neue Sichtweisen und Problemstellungen auch für die Landespolitik, die mit einem ihrem «Verkehrskonzept Nationalpark Schwarzwald» den großen Wurf landen will. Bevor man damit aber loslegt muss sich auch etwas in Stuttgarter Köpfen ändern. Alle Probleme nur auf die „Akteure vor Ort“ zu schieben, wird nicht mehr ausreichen.

Die Haltestelle Unterstmatt war am 25. und 26. Dezember völlig unter den Schneemassen des Räumdienstes begraben, der Fahrplan nur über eine Klettertour zu erreichen. Zusätzlich war die «Haltestelle» trotz noch erkennbarem grün-gelbem Zeichen 224 und zusätzlichen Halteverbotsschildern komplett durch PKW zugestellt. Eltern mit kleinen Kindern warteten auf der Fahrbahn. Strafzettel oder Abschleppwagen? Fehlanzeige.

Die Haltestelle Sand (Kapelle), war während zweier Tage am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag von der Linie 245 nicht anfahrbar und musste die Leute auf der B 500 ein- und aussteigen lassen. Fahrgäste, die das nicht wussten, warteten vielleicht vergeblich auf ihren Bus, der die eigentliche Haltestelle, die innerhalb eines großen Parkplatzes liegt, nicht erreichen konnte, da die Zufahrten durch parkende Autos versperrt waren. Gravierend? Sichtbare Polizeipräsenz oder gar Abschleppwagen? Fehlanzeige.

Besonders gravierend waren die Busverspätungen. Meine Rückfahrt nach Baden-Baden erfolgte mit eineinhalbstündiger Verspätung. Ohne die Mithilfe eines freundlichen Regionalbusfahrers, der lange wartende Gäste in seinem Bus zunächst bis zum Mummelsee und dann zurück nach Baden-Baden mitnahm, hätten die wartenden Eltern von Säuglingen und Kleinkindern große Probleme in der Kälte bekommen. Die Bürgerinnen und Bürger, die dem Rat des Verkehrsdienstes gefolgt waren den ÖPNV zu nutzen, mussten sich in ihrem sehr übersichtlich besetzten Bus, der ebenso wie tausende PKW im Stau steckte, ziemlich verschaukelt vorgekommen sein.

Werner Schmoll Stadtrat Baden-Baden


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