Baden-Baden, 30.07.2018, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Monika Spiegel Stellung zum Thema Stadtbild von Baden-Baden.

Baden-Baden − auf Spurensuche! Ein Kraftort, eine Stadt mit magischer Anziehungskraft für Menschen aus Nah und Fern, die den besonderen Glanz und künstlerisch feinsinnigen Stil vergangener Epochen zusammen mit Kunst und Kultur der Gegenwart bewundern und genießen möchten.

Nur zu gern geht man auf Spurensuche, schaut da und dort in Ecken und Winkel, nicht selten mit einem Seufzer der Einsicht, dass der Zahn der Zeit trotz stetiger Restaurationsbemühungen von verantwortlicher Seite unaufhörlich nagt und auch nicht durch üppige Unkrautwucherungen verdeckt werden kann. Stolz und Verklärung vernebeln dabei, so der Eindruck, den notwendigen kritischen Blick auf manche Stilbrüche und Nachlässigkeiten, die eigentlich vermeidbar wären.

Als Beispiel eignet sich die sog. «Flaniermeile» in der Innenstadt, Lange Str. und Gernsbacher Str. mit den sich optisch durchaus harmonisch ins Bild fügenden Natursteinplatten, die mehr und mehr als «Flickenteppich» daherkommt. Beschädigte Platten werden zwar ordnungsgemäß entfernt, danach aber durch profanen Teerbelag ersetzt.

Dieses künstlerisch fragwürdige Experiment kann weder einen ästhetischen und schon gar nicht «schützenswerten» Anspruch erheben. Die mögliche Ausrede, es gäbe keinen Nachschub an Material, sprich Natursteinplatten, gilt ebenfalls nicht, denn der Eingangsbereich an der Ecke Leo/Lange Str. wurde erst vor einigen Wochen in mühevoller handwerklicher Feinarbeit mit besagten Platten in den perfekten Originalzustand rückversetzt.

Neben dem Blick fürs große Ganze zeigt sich auch an diesem Beispiel die Notwendigkeit, sich mit scheinbar unwichtigen Details in bedachter Achtsamkeit auseinanderzusetzen und entsprechend vorausschauend zu handeln, um der Ernsthaftigkeit des angestrebten Ziels «Welterbe» eine entsprechende Glaubwürdigkeit zu verleihen.

Monika Spiegel
Baden-Baden

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