Baden-Baden, 22.02.2021, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Monika Spiegel Stellung.

Ja, es wird allmählich Zeit, den Frühlingsputz und die Verschönerungspläne anzupacken. Da wäre z. B. unsere Sophienstraße, allseits bekannt, was den erbarmungswürdigen Zustand der stilwidrigen, ausgemergelten Asphaltflicken angeht und leider in unübertrefflichem Kontrast zum Anspruch der schönen Schaufensterauslagen steht.

Beim Einbiegen in die Lange Straße stockt erneut der Atem: Vernagelte Weihnachtsbuden, ein Fasnachtsscherz oder als Warteschleife bis bald die Ostereier vor Ort eintreffen und damit bestückt werden können? Der Advent war nicht sehr zauberhaft, aber deshalb in die künstliche Verlängerung gehen mit was auch immer? Das verwirrt allenthalben. Dann doch lieber mal bei der Hexe im Wald nachfragen, ob sie noch ein Knusperhäuschen benötigt. Für den kleinen Appetit, zuzugeben, fehlt durchaus ein Imbiss in der Lange Straße (z.B. ehemals Schlemmermeyer, den sicher niemand vermisst). Und mitunter genügt eine einzelne Spezialität wie eine feine Kalbsbratwurst (in der Schweiz ist es die allseits beliebte «Olma-Bratwurst» für Jung und Alt, eine Delikatesse). Danach bummelt es sich gleich behaglicher und auch ein weiteres Café wäre eine echte Bereicherung und würde die Verweildauer noch erhöhen.

Schließlich aktivieren die warmen Sonnenstrahlen und milden Temperaturen der vergangenen Tage den Wunsch nach Begegnung, Austausch und bringen die Zuversicht zurück, dass dies, wenn auch noch verhalten und von Vorsicht, Rücksicht, Umsicht begleitet, kein unerfüllbarer Wunsch bleiben muss.

Zwischenzeitlich sollten jedoch die Gestaltungskräfte fleißig Hand anlegen und unseren Flaniermeilen ein würdiges, einladendes Outfit verpassen.

Monika Spiegel
Baden-Baden

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