Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – goodnews4-Bericht „Die Leiden einer amerikanischen Touristin in Baden-Baden“ – „Dies ist heute fachlich ‚state of the art‘“

Baden-Baden, 04.09.2018, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Tamino Trübenbach Stellung zu dem goodnews4-Bericht Die Leiden einer amerikanischen Touristin in Baden-Baden − Nach Gleitschirmabsturz «Zentral-OP in Stadtklinik nicht funktionsfähig».

goodnews4 berichtete über den Fall einer schwerverletzten Gleitschirmfliegerin, die nach ihrem Unfall am Merkur in Baden-Baden im Klinikum Mittelbaden Balg nicht unmittelbar operativ versorgt werden konnte, weil dort wegen Wartungsarbeiten keine operative Raumkapazität zur Verfügung stand. Dieser Sachverhalt wurde vom medizinischen Geschäftsführer des KMB, Prof. Röder, nachvollziehbar begründet. So dass die eigentliche Frage ist, warum ein gut informierter Notarzt diese Patientin trotzdem in das Traumazentrum Balg transportierte, wenn er doch wissen musste, dass die Patientin dort nicht unmittelbar operiert werden kann. Die Tatsache der Wartungsarbeiten in Balg war vom KMB im Vorfeld allen Beteiligten, also auch dem Rettungsdienst mit seiner Integrierten Leitstelle in Rastatt, kommuniziert worden.

Das Krankenhaus in Bühl ist in keinster Weise für die Versorgung schwerverletzter Unfallopfer geeignet. Das sollten alle Beteiligten in Klinik und Rettungsdienst wissen. Man kann mit Schwerverletzten nicht «,eben mal schnell» in jedes x-beliebige Krankenhaus fahren. Die Vorstellung, das muss im Notfall doch mal gehen, ist naiv!

Ich glaube auch nicht, dass man im konkreten Fall tatsächlich alle Krankenhäuser im Umkreis von 100 km wegen dieses Falls angefragt hat. Man hätte mit Sicherheit in Karlsruhe, Offenburg, Lahr, Freudenstadt, etc., etc. ein einsatzbereites Traumazentrum gefunden. Es ist keine Seltenheit, dass ein Rettungshubschrauber Unfallverletzte auch in weit entfernte Kliniken transportiert, wenn dort die erforderliche Behandlungskapazität für die definitive Versorgung zur Verfügung steht. Dies ist heute fachlich «state of the art» und allemal besser, als die Patienten zunächst in ungeeigneten Behandlungseinrichtungen «unterzubringen».

f.d.R.
Dr. med. Tamino Trübenbach, Bühl
Anästhesist und Notarzt


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