Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung" – „Heutige Lektüre Ihres Beitrags zum Thema Campingurlaub/Wohnmobile traf mich hart"

Baden-Baden, 01.02.2019, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Günther Olbricht Stellung zu dem goodnews4-Bericht Das absolute Gefühl der Freiheit auch in Baden-Baden − Vom Dieselskandal lassen sich Wohnmobil-Kapitäne nicht abschrecken.

Hochgeschätzte goodnews4-Redaktion,

obwohl in der Regel viel zu faul fürs Leserbrief schreiben, muss ich heute eine Ausnahme machen.

Vorausschicken möchte ich, dass ich langjähriger und täglicher goodnews-Leser bin und mit den Beiträgen in der Regel zufrieden. Das wird unabhängig dieser Kritik vermutlich auch so bleiben. Ziel dieses Schreibens ist nicht eine Veröffentlichung, um Eitelkeit geht es mir nicht. Die heutige Lektüre Ihres Beitrags zum Thema Campingurlaub/Wohnmobile traf mich hart. Dass einige Tippfehler enthalten sind (selbst in der Überschrift): geschenkt. Allein einen solchen Blödsinn zum dem Thema habe ich noch nie gelesen. Mir erschließt sich gar nicht der News-Wert: was will uns der Autor überhaupt mitteilen? Geht es um eine Urlaubsform, den aktuellen Diesel-Diskurs oder wirtschaftliche Überlegungen? Aus welchen Quellen speisen sich die teils kruden Aussagen?

Bei Interesse an harten Zahlen und Fakten empfehle ich die Pressemitteilungen des CIVD oder der RMU (Reisemobilunion). Oder des DCHV und DCC, um einige weitere Verbände zu nennen. Die RMU als Lobby-Vertretung der Wohnmobilfahrer setzt sich aktuell in Berlin für die Einführung eines C-Kennzeichens − analog zum H-Kennzeichen − ein. Damit wäre die Einfahrt in Umweltzonen auch für ältere Freizeitfahrzeuge wieder gestattet. Allein an die Umsetzung in ein entsprechendes Vorschriftenwerk glauben aktuell nur wenige aus der Szene.

Zum Thema Werthaltigkeit: es gab überhaupt keinen massenhaften Verkauf von Wohnmobilen. Aufgrund der hohen Neufahrzeug-Nachfrage sind auch Gebrauchte stark nachgefragt und eben nicht günstig zu haben. Konkret bekäme ich für mein vor 6 Jahren gekauftes Wohnmobil vermutlich den gleichen Betrag, den ich seinerzeit bezahlt habe. Wer dieses Hobby aber günstig haben möchte, mietet so ein Fahrzeug (auch dazu kein Hinweis im Artikel).

Was aktuell viele beschäftigt, ist die Grenze des zul. Gesamtgewichtes bei 3,5t. Schwerere Fahrzeuge dürfen weniger als die leichten. Die unter 3,5 t sind aber trotz Leichtbauweise technisch am Limit. Da kann ich bei Interesse gern mehr berichten. Im Übrigen: die meisten Wohnmobilisten fahren Campingplätze nur selten an, sie stehen lieber auf (günstigeren) Stellplätzen, haben Sie doch Ihre Energie- und Sanitär-Einrichtungen an Bord.

Kaum erkennbar ein Bezug zu Baden-Baden. Ein Campingplatz in Erbersbronn ist mir nicht bekannt, überregional bekannt in Camper-Kreisen hier aus der Region jedoch ist das Freizeitcenter Oberrhein in Rheinmünster. Kurz zum Stellplatz Hubertusstraße: das Foto ist noch von der Eröffnung. Er folgte dem SP in der Aumattstraße und wird vermutlich bald wieder einem Neubauprojekt weichen (wohin ist m.W. nach noch offen). Er wird in den einschlägigen Stellplatz-Foren von den Usern recht bescheiden bewertet (teuer, nahe an der Hauptstraße, relativ weit für Innenstadtbesuche).

Völlig unscharf hier auch der Begriff «Camping» an sich. Geht es bei Aussagen wie «Die Freiheit ist in Europa nur bedingt zu finden» oder «viele Menschen möchten beim Camping aber auch einfach entspannen» um möglichst hohes Zeilenhonorar?

Ich wünsche mir in Zukunft wieder gut recherchiertes, journalistisches Handwerk.

Günther Olbricht
Baden-Baden


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