Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Omnipotenz versus Verletzbarkeit – „Wir ahnen, dass dieser Umbruch seine Spuren hinterlassen wird“

Baden-Baden, 21.03.2020, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Monika Spiegel Stellung zu dem goodnews4-Bericht Drastische Maßnahmen − Versammlungen von mehr als drei Personen verboten − 25.000 Euro und Haftstrafen.

Was wir im Moment erleben ist ein Umbruch, eine Zeitenwende, die Begrenzung unserer unbegrenzten Freiheit durch die virale Pandemie. Ein Rückblick ist manchmal hilfreich: Wir Menschen, vor allem der Industriegesellschaften, sind Getriebene einer beispiellosen Ausbeutung von Natur und Kreatur, wie sie in der Menschheitsgeschichte einmalig sein dürfte. Mutter Erde (das weibliche Prinzip) wurde und wird ohne Gefühl und Herz, vor allem aber ohne Verantwortung für die nachfolgenden Generationen, ausgebeutet, verletzt, verwundet. Nach dem Kausalitätsprinzip (Ursache, Wirkung) kommt nun Letzteres auf uns zu, damit wir wieder lernen, uns nicht omnipotent über alles zu erheben, sondern immer auch die Folgen unseres Handelns im Blick zu haben und nachhaltig zu handeln. Interessant hierbei die Wortschöpfung Corona, birgt sie doch die Silbe Cor (Herz) oder Coronar (beim Herzen). Das macht das Virus natürlich nicht weniger gefährlich, aber vielleicht ist es ja so: Macht und Verstand, Omnipotenz als männliches Prinzip bedarf der Stimme des Herzens und des Gefühls (weibliches Prinzip) als Gegengewicht, auch um aus der Einseitigkeit unseres Technikwahns wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu kommen. Die Urangst vor unserer eigenen Verwundbarkeit kann uns die Technik nicht ersparen. Eine Einsicht vielleicht auch, um wieder einmal dem Glauben an eine höhere Macht Raum zu geben, und damit die derzeitigen Herausforderungen vertrauensvoller und entspannter anzunehmen.

Wir ahnen, dass dieser Umbruch seine Spuren hinterlassen wird und wir gefordert sind, den Wachstumswahn auszubremsen. Hilfestellung kommt auch wieder mal von Ludwig Ehrhardt: «Wohlstand und Wachstum für alle - aber in Maßen!!» Dieser entscheidende Satz wird meist verkürzt wiedergegeben. Das Gebot der Stunde wäre also wieder ein vernünftiges Maß und wir werden uns mit Sicherheit wohler und entspannter fühlen. Das gilt vor allem für die von mir mit Sorge beobachtete Entwicklung hin zu einem Funktotalitarismus mit seiner omnipräsenten Strahlung (wie er in China bereits existiert), auch im All mit zigtausend Satelliten. Wie gesagt, nichts ist ohne Nebenwirkungen und so können wir davon ausgehen, dass diese Entwicklung einen erheblichen Beitrag zur Erderwärmung leistet. Auch hier könnte ein besonneneres Handeln das Gebot der Stunde sein.

Der Mensch ist auf Gemeinschaft angewiesen, so viel ist sicher und das dürfen wir in diesen Tagen mit großer Dankbarkeit und vielleicht auch ein wenig Demut, erfahren. Vielleicht schaffen wir es, die Zeitqualität zu erfassen, die Erde jedenfalls benötigt dringend unsere Herzenergie, um die vielen Wunden und Verletzungen zu heilen. Zeit zum Nachdenken besteht immerhin.

Monika Spiegel
Baden-Baden



In eigener Sache – Falsche Tatsachenbehauptungen von grüner Stadtratskandidatin

goodnews4-Redaktion Die zuständige Medienbehörde Landesanstalt für Kommunikation, LfK, überprüfte die bei goodnews4.de veröffentlichten Leserbriefe und stellte fest, dass die journalistische Sorgfaltspflicht in allen Fällen eingehalten wurde. goodnews4.de berichtete.

Die von Frau Rita Hampp, grüne Stadtratskandidatin, in Facebook mehrfach getätigte Behauptung, dass es sich unter anderen bei diversen Leserbriefen von Rudolf Rust oder Gertrud Mayer um «Fakes», also Fälschungen, handeln würde, ist falsch. Diese Personen existieren und in jedem Fall eines Pseudonyms ist der goodnews4-Redaktion Identität und Klarname bekannt. Richtig ist, dass die beiden Leserbriefschreiber sich mit der Rolle des Baden-Badener Zeitungsverlages im Nationalsozialismus befassen, insbesondere in Zusammenhang mit den Eigentumsverhältnissen des alten Synagogen-Grundstücks in Baden-Baden, das sich im Eigentum der Baden-Badener Zeitungsverleger befindet. Das Grundstück der 1938 niedergebrannten Synagoge wurde jahrelang vertragswidrig als Parkplatz für das Badische Tagblatt benutzt.

In der Facebook-Gruppe mit falschen Behauptungen zu goodnews4-Veröffentlichungen ist auch die BT-Zeitungsverlegerin und Mitverantwortliche für die Entscheidungen der Eigentümerfamilie, Xenia Richters, als Mitglied aufgeführt. In keinem Fall gingen Rita Hampp und die Zeitungsverlegerin auf in den Leserbriefen dargelegte Fakten ein. Ein jüdischer Mitbürger, der dies forderte, wurde aus dieser Facebookgruppe mit dem Namen «Baden-Baden gegen Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung» ausgeschlossen.


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