Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – „Reisebus-Haltestellen“ – „Toll, hat sich jemand dieser Verkehrsstrategen der Mühe unterzogen, den Verkehr in der Bertholdstraße zu beobachten?“
Baden-Baden, 16.08.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung zu dem goodnews4-Bericht Reisebusse auf dem Baden-Badener Leopoldsplatz − Befürchtungen von SPD-Stadtrat Schmoll: «Bei der Reisbusbranche knallen die Sektkorken».
Nach mehrjähriger Bearbeitungszeit ist einigen Theoretikern in ihren Amtsstuben nun der vermeintlich «große Wurf» gelungen, um der Problematik der Reisebusse am Ludwig-Wilhelm-Platz Herr zu werden und dieser soll nun «zügig» bis Ende 2023 (!!) umgesetzt werden. Man lässt diese Busse künftig einfach in der Bertholdstraße halten. Toll, hat sich eigentlich schon einmal jemand dieser Verkehrsstrategen der Mühe unterzogen, den Verkehr in der Bertholdstraße zu beobachten? Wahrscheinlich nicht, denn sonst hätte er registrieren können, dass es auf dieser viel befahrenen Straße schon zu Stauungen kommt, wenn der städtische Bus an der Haltestelle Gausplatz nur kurz hält. Und dort steigen nur wenige Fahrgäste zügig ein oder aus. Wie wird sich wohl die Staulage entwickeln, wenn sich aus einem Reisebus 50 Passagiere, meist älteren Semesters, herausquälen? Und dabei handelt es sich dann in Stoßzeiten wahrscheinlich nicht nur um einen Bus, sondern im Extremfall um 4 Reisebusse gleichzeitig, die in Schlange wegen des Gegenverkehrs wahrscheinlich unmöglich überholt werden können. Diese Busse lassen ihre Fahrgäste ja nicht nur aussteigen, sondern holen sie später auch wieder ab, wobei das teils mühsame Einsteigen der älteren Herrschaften die Wartezeit hinter den Bussen noch extrem verlängern wird.
Erschwerend kommt hinzu, dass die abholenden Busse nicht erst anfahren, wenn sich alle Passagiere bereits am Haltepunkt befinden, sondern sich meist einige Minuten vor der vereinbarten Abfahrtszeit an der Haltestelle einfinden und dann dort warten was die Stausituation nochmals verschärft.
Warum nutzt man nicht die Ludwig-Wilhelm-Straße oder die Parkfläche am Gausplatz für diese erforderlichen Haltestellen, dort fließt nach Aufhebung der Umleitung nach Beendigung der Arbeiten in der Lichtentaler Straße kaum noch Verkehr und dort könnten ein halbes Dutzend Reisebusse gleichzeitig halten, ohne den Verkehr zu behindern.
Auch dieser Vorgang belegt wieder eindrücklich, wie «rasant und fachkundig» wichtige Themen bei der Stadt bearbeitet werden. Siehe auch die «blitzartige» Instandsetzung des defekten Stromnetzes nach 15 (i.W. fünfzehn) Stunden ohne Strom in der Stadt! Und warum hat es so lange gedauert? Wahrscheinlich weil die 1.Hälfte der Störzeit außerhalb der Dienststunden lag. Oder der verzweifelte Versuch seitens der Stadtgärtner den Klimawandel aufzuhalten, indem man seit Wochen täglich tausende und abertausende Liter wertvolles Trinkwasser zur Rettung von Pflanzen im Kurpark aufwendet. Aber statt fachkundig vorzugehen und in den frühen Morgen- und Abendstunden zu gießen, sprengt man in glühender Tageshitze, wo die Hälfte des Gießwassers verdampft, bevor es in den Boden eindringen kann. Oder warum ist an Samstagen und Sonntagen das lebenserhaltende Pflanzenbewässern nicht erforderlich? Antwort in beiden Fällen: weil dies außerhalb der Dienststunden liegt.
Und das Geschwurbel von Herrn Brunsing wonach das Wasser nicht aus der Oos, sondern aus der Leitung kommt verschlimmert die Angelegenheit noch. Aus der Leitung kommt doch Trinkwasser oder gießt die Stadt mit Abwässern?
Diese Beispiele ließen sich auch bei anderen Fachbereichen der Stadt fortsetzen z.B. bei den Stadtwerken, wo sich deren Leiter seit Jahren vehement jeglichem technischen Fortschritt verschließt und lieber die alten angerosteten Busse durch die Stadt stinken lässt, um nur einen Punkt herauszugreifen. Oder der Fachbereich Kommunale Gremien, wo die Beantwortung einer Anfrage 4 Monate dauert, wie einem Leserbrief in den goodnews4 zu entnehmen war. Ein trauriges Bild, welches die Stadtverwaltung mit ihren Dienstleistungsbereichen abgibt. Vielleicht sollte man bei der Personalauswahl mehr auf fachliche Eignung achten statt auf «tierische Talente»zu setzen. Aber das wird der neue Oberbürgermeister Späth ja nun ändern und aus diesem Schlafmützenverein ein hochmotiviertes Team bilden. Viel Erfolg bei diesem aussichtslosen Unterfangen.
Wolfgang Holstein
Baden-Baden
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