Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Scherben, Kippen, Good-Good-Life Abfälle und Laub vom letzten Jahr – Der Müll, die Stadt und Oberbürgermeisterin Mergen

Baden-Baden, 09.03.2020, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Kurt Krause Stellung zu dem goodnews4-Bericht Glasscherben, Zigarettenkippen, Fast-Food-Abfälle rund um Baden-Badener Kinderspielplatz − Laub vom letzten Herbst − Stadtverwaltung: «Reinigung der Gehwege im wöchentlichen Turnus».

Fassbinder war schon drei Jahre tot, als die Uraufführung von «Der Müll, die Stadt und der Tod» 1985 in Frankfurt für den größten Skandal der deutschen Theatergeschichte nach dem Krieg sorgte. Zu Recht, denn im Helden des Stückes wollten viele die Karikatur des Frankfurter Immobilienmillionärs und jüdischen Politikers Ignaz Bubis erkennen. Mitte der 1970er Jahre waren die Hauszerstörungen im Frankfurter Westend noch allen in frischer Erinnerung, und Hausbesetzer reimten: «Spekulanten und Gemeinderat – Gangstersyndikat».

Das ist hier und heute in Baden-Baden kein Thema für die Freitag-Demos, denn da geht es um die ZUKUNFT! Die Stadtverwaltung hat sich um die Anerkennung als Welt-Kultur-Erbe beworben. Neubauten mit Flachdächern oder Staffelgeschoss werden nicht mehr genehmigt, keine alten Bäume abgesägt, bei der «Verdichtung» keine Kaltluftschneisen zugebaut, der zusätzlicher Verkehr problemlos von den sanierten Straßen bewältigt, und alles erstrahlt in neuem Glanz. Wirklich?

Der goodnews4-Artikel über die allgemeine Verschmutzung der Innenstadt von Baden-Baden legt den Finger genau in die Wunde. Wo auch immer aufgehübscht wird oder werden soll, sieht sich die Stadtverwaltung mit ihrem Heer an «dienstbaren» Geistern dazu finanziell nicht in der Lage: Das gilt für den Blumenschmuck auf vielen Brücken und Plätzen und selbst für den Dahliengarten in der Allee. Das gilt auch für die Säuberung von Wegen und Staffeln, bei denen vollmundig eine Reinigung im wöchentlichen Turnus versprochen wurde. Geschieht das wirklich? Wo auch immer Müll in Wald und Flur abgelegt wird – kein städtischer Eigenbetrieb fühlt sich verantwortlich. Warum? Damit parteipolitisch orientierte Grüppchen beweisen können, dass sie «Saubermänner» (m, w, d) sind!

Jahrelang hat die Stadtverwaltung uns weismachen wollen, Frostaufbrüche in den Straßen seien mit einer Schaufel Bitumen und etwas Splitt zu beseitigen. Das hat zwar über Jahre den städtischen Haushalt geschont, aber so katastrophal sehen die Straßen in der Stadt nun auch aus: kaputtgespart! Der Splitt hält sich seit Jahren im Straßenraum und trägt zusammen mit dem vor-vor-vorjährigen Laub am Straßenrand nicht unerheblich zur Verschmutzung der Stadt mit Fein- und Grobstaub bei. Das ist kein Wunder, denn die Straßenränder sind – zumindest immer auf einer Seite – ganzjährig mit PKWs zugeparkt. Die Situation bleibt unverändert, vor – und nachdem die Straßenreinigungs-LKWs der Stadtwerke ihre Runde gezogen haben. Hauptsache gefahren und dabei gut gesessen. Es wäre ein Leichtes, für den jeweiligen Reinigungs-Wochentag ein allgemeines Halteverbot anzuordnen, aber auf die Idee kommt wohl niemand bei den gefühlten 2.000 Mitarbeitern der Stadtverwaltung.

Ist es nicht herrlich, dass die Stadtwerke Baden-Baden nicht in der Lage sind zu kontrollieren, wo die ohnehin funzligen Laternen defekt sind? So fällt wenigstens nachts nicht mehr auf, was für ein Drecknest diese Stadt geworden ist.

Angesichts der Vielzahl «diverser» Stellen und Fachbereiche, die für die Behebung der Übel zuständig sind, wäre es falsch, mit dem Finger auf die beiden Bürgermeister Uhlig und Kaiser zu zeigen. Hier handelt es sich ganz eindeutig um Organisationsmängel und eine Fehlallokation bei der Verteilung der 500.000.000 Mill. EUR des Doppelhaushalts. Sieht so Fachkompetenz aus, Frau Oberbürgermeisterin Mergen?

Stinkt der Fisch auch hier wieder vom Kopf?

Kurt Krause
Baden-Baden



In eigener Sache – Falsche Tatsachenbehauptungen von grüner Stadtratskandidatin

goodnews4-Redaktion Die zuständige Medienbehörde Landesanstalt für Kommunikation, LfK, überprüfte die bei goodnews4.de veröffentlichten Leserbriefe und stellte fest, dass die journalistische Sorgfaltspflicht in allen Fällen eingehalten wurde. goodnews4.de berichtete.

Die von Frau Rita Hampp, grüne Stadtratskandidatin, in Facebook mehrfach getätigte Behauptung, dass es sich unter anderen bei diversen Leserbriefen von Rudolf Rust oder Gertrud Mayer um «Fakes», also Fälschungen, handeln würde, ist falsch. Diese Personen existieren und in jedem Fall eines Pseudonyms ist der goodnews4-Redaktion Identität und Klarname bekannt. Richtig ist, dass die beiden Leserbriefschreiber sich mit der Rolle des Baden-Badener Zeitungsverlages im Nationalsozialismus befassen, insbesondere in Zusammenhang mit den Eigentumsverhältnissen des alten Synagogen-Grundstücks in Baden-Baden, das sich im Eigentum der Baden-Badener Zeitungsverleger befindet. Das Grundstück der 1938 niedergebrannten Synagoge wurde jahrelang vertragswidrig als Parkplatz für das Badische Tagblatt benutzt.

In der Facebook-Gruppe mit falschen Behauptungen zu goodnews4-Veröffentlichungen ist auch die BT-Zeitungsverlegerin und Mitverantwortliche für die Entscheidungen der Eigentümerfamilie, Xenia Richters, als Mitglied aufgeführt. In keinem Fall gingen Rita Hampp und die Zeitungsverlegerin auf in den Leserbriefen dargelegte Fakten ein. Ein jüdischer Mitbürger, der dies forderte, wurde aus dieser Facebookgruppe mit dem Namen «Baden-Baden gegen Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung» ausgeschlossen.


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