Baden-Baden, 04.02.2020, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Hermann Weber Stellung zu dem goodnews4-Bericht Abgeordnete in Baden-Baden kaum bekannt − Tobias Wald und Hans-Peter Behrens bei Umfrage ohne Nennungen.

Manchmal steht man sich selbst im Weg. Die CDU in Baden-Baden und Rastatt scheint momentan noch nicht zu erkennen, dass die Zeiten andere geworden sind. Wähler sind überflutet von Wellen an Möglichkeiten. Es ist bedeutsam geworden, sich abzuheben. Die eigenen Inhalte und diejenigen, die sie nach außen vertreten, müssen die Menschen am richtigen Punkt abholen. Nur so kann eine Partei gut bei den Wählern ankommen.

Es funktioniert nicht mehr, darauf zu bauen, dass man schon gewählt wird. Es muss mehr Kraft und Konkretes investiert werden. Das ließ sich bei der Landtagswahl 2016 deutlich herauslesen. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hat die CDU den eigentlich sehr sicheren Wahlkreis 33 verloren. Der Kandidat damals war Tobias Wald. Egal wie man es nun betrachtet. Dieses Ergebnis ist auf Tobias Wald zurückzuführen. An Bekanntheit scheint er trotz Mandat auch nicht gewonnen zu haben. Doch hierin kann ein Lerneffekt liegen. Der Wähler hat klar gemacht, dass die CDU keine Sandschlösser bauen darf. Diese sind beim nächsten Regen weggeschwemmt. 2021 droht die Wahl mit demselben Kandidaten gleich schlecht zu verlaufen. Das ist doch naheliegend.

Mir fällt es schwer zu verstehen, warum die CDU Wald wieder in den Wahlkampf schickt. Aus Misserfolg müssen Menschen lernen. Nur so kann ein Neuanfang gelingen. Wenn ein Weg nicht funktioniert, muss ein neuer Pfad gefunden werden. Stur auf dem gleichen Weg zu verharren, wird jedem irgendwann zum Verhängnis. Es hätte sicher bessere Kandidaten gegeben. Ich befürchte, dass die Förderung von Frauen in der CDU Baden-Württemberg so aussehen wird, dass eine Dame Tobias Wald als Zweitkandidatin zur Seite gestellt wird. Das ist keine gute Strategie.

Hermann Weber
Baden-Baden

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