Baden-Baden, 24.05.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung.

Vor dem Hintergrund der Sperrung einer der schönsten Ferienstraßen Deutschlands ausgerechnet während der Ferienzeit sei ein Blick auf die allgemeine Intelligenzsituation erlaubt.

«Pisa lässt grüßen», aber nicht die Stadt Pisa, sondern die Pisa-Studie, bei der Deutschland regelmäßig einen schlechten Platz belegt. Ist dieser Vorwurf der um sich greifenden Dummheit berechtigt? Wenn man die Arbeitslosenzahlen betrachtet, dann kommt man ins Grübeln, wie das möglich ist, wo doch händeringend allerorten Arbeitskräfte gesucht werden. Die Erklärung für dieses Phänomen ist leider ganz einfach: Es werden Fachkräfte gesucht und keine Hilfsarbeiter. Laut amtlicher Statistik haben ca. 2/3 der Arbeitslosen keine abgeschlossene Schulausbildung und sind demzufolge nur für Hilfsarbeiten zur verwenden, die diese aber meist nicht annehmen wollen. Früher gab es die Sprüche «Wer nichts ist und wer nichts kann, geht zur Post und Eisenbahn» oder «Wer nichts wird, wird Wirt». Die haben zwar heute in Einzelfällen immer noch Gültigkeit, aber es wäre zu billig, mit dem Finger nur auf bestimmte Wirtschaftsbereiche zu zeigen. Betrachten wir doch einmal diejenigen, die trotz mit Ach und Krach abgeschlossener Schulausbildung und ohne jegliche Berufserfahrung in die Politik gegangen sind und es dort zu hoch dotierten Posten gebracht haben, oftmals scheinbar auch mit zum Teil abgeschriebenen Doktorarbeiten und damit erschlichenen Akademikertiteln. Der Schreiber verzichtet, um einer Klagewelle vorzubeugen auf die namentliche Aufzählung der Betreffenden und überlässt es dem geneigten Leser mittels Internerecherche den Wahrheitsgehalt der Aussage zu überprüfen.

Tatsache ist jedenfalls, dass Bürger:innen schon in vielen Fällen, die sie direkt oder indirekt betroffen haben, die Feststellung treffen mussten, man habe es nur mit Unfähigkeit zu tun. Sei es mit Angestellten der Stadt/Kommune, sei es mit Beamten in Regierungsbereichen des Landes oder sei es in der großen Bundespolitik. Überall trifft man auf Entscheidungen, bei denen man wirklich nur den Kopf schütteln kann (siehe Beispiel in der Eingangszeile). Dabei wäre es so einfach dem Volkswillen zu entsprechen. Hierzu bedarf es nur vernünftiger Erklärungen der zuständigen Politiker und dann der Entscheidung des Volkes. Aber das ist nur in wirklichen Demokratien möglich, wie zum Beispiel in der Schweiz, wo alle wichtigen Entscheidungen, die das Volk betreffen, auch von diesem mittels Volksentscheids getroffen werden. In der angeblichen Demokratie Deutschland ist dies nicht möglich, da werden Unsummen von Steuergeldern in den Sand gesetzt, weil irgendein Möchtegern-Politiker mit Rückendeckung von Kollegen gleichen geistigen Niveaus eine Entscheidung trifft, unter der dann das gesamte Volk zu leiden hat.

Unsere aktuelle Regierung steht dabei in würdiger Nachfolge der Vorgängerregierungen, die es zugelassen haben, dass sich Deutschland in eine gefährliche Abhängigkeit begeben hat (siehe hierzu den interessanten Artikel von Florian Harms im t-online «Tagesanbruch» vom 21.5.). Unsere Energieversorgung haben wir nach Russland ausgelagert, unsere Wirtschaft nach China und unsere Sicherheit sollen die USA garantieren. Diese gravierenden und von den jeweiligen Bundesregierungen unterstützten, wenn nicht sogar forcierten Fehlentscheidungen werden, wie wir jetzt schmerzhaft erfahren müssen, unseren Wohlstand ruinieren. Viele Jahre lang wurde der Großteil der Steuereinnahmen von den Regierungen für Sozialleistungen (Wohlstand) ausgegeben, statt durch entsprechende Investitionen die Zukunft zu sichern. Dies zeigt sich aktuell besonders erschreckend in der schleppenden Energiewende und der vernachlässigten Bundeswehr, für die jetzt plötzlich hunderte Milliarden Euro mittels Schulden bereitgestellt werden müssen, ohne damit einen kurzfristigen Erfolg erzielen zu können.

Während in anderen Ländern das Volk wegen derartiger Fehlentscheidungen auf die Straße gehen würde, belässt es der brave Deutsche Michel dabei seinen Unmut mit den Politikern/Parteien im Kleinen (Kommunalwahl) wie auch im Großen (Landtagswahlen, Bundestagswahl) durch Wahlverweigerung zum Ausdruck zu bringen. Die erschreckend niedrigen Wahlbeteiligungen zeigen ein deutliches Bild dieser Misere.

Fazit: Wenn wir weiterhin von solchen Geisteskindern regiert werden, wird irgendwann auch in diesem Lande die Demokratie zugrunde gehen, denn die Massen mit ständigen und teils unsinnigen Geldgeschenken jeweils nur kurzfristig ruhig und bei Laune zu halten kann sich auf Dauer auch die reichste Nation nicht leisten.

Wolfgang Holstein
Baden-Baden

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