Baden-Baden, 02.02.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Silvia Ritter Stellung zu dem goodnews4-Bericht SPD-Stadtrat Werner Henns verunglückte Einordnung − «Verhöhnung der Opfer des Dritten Reichs und jener, die in Diktaturen oder antidemokratischen Staaten gelebt haben».

Auch wenn das Aktionsbündnis von SPD, Grünen, Gewerkschaften, Kirchen und anderen Gruppen sich später von besagtem Video und den Aussagen von Henn und Bachmann distanziert haben mag, legte Henn am Samstag ein weiteres Mal nach und vergleicht die Demonstranten gegen die Impfpflicht offensichtlich mit Nazis aus dem Dritten Reich. Ich zitiere die BNN vom 30. Januar 2022: «Es kann nicht sein, dass eine Minderheit wie in der Weimarer Republik alles kaputt macht», sagte Henn. Weiter spricht dieser von «radauartigen Auftritten mit falschen Aussagen zu Corona».

Die sog. Minderheit umfasste gestern wie auch am Sonntag zuvor mindestens 1.500 Teilnehmer, das Aktionsbündnis hat es auf 450 geschafft. Wie auch immer – das Anliegen ist klar kommuniziert: Die Impfung mit den derzeitig zugelassenen Impfstoffen ist nicht geeignet, die Pandemie aus der Welt zu schaffen, sie hat im Gegenteil bereits mehrere Tausend Todesopfer zur Folge gehabt, ein trauriger Rekord seit der Pockenimpfung, deshalb wäre eine Impfpflicht aus Sicht der Demonstranten eine falsche und fatale politische Entscheidung, die zudem nicht verfassungskonform sein dürfte. Über eine Impfung mit einem derart hohen Nebenwirkungspotential muss jeder frei entscheiden dürfen. Die Diskriminierung Ungeimpfter muss aufhören. Die Proteste werden daher nicht enden, bevor die Politik hier einlenkt.

Zur Causa Henn und Bachmann: Wenn solche Äußerungen dieser Herren keine anderen Maßnahmen zur Folge haben, als dass man sich ein 2. Mal «distanziert» und dem Treiben dieser Herren in ihren Ämtern weiterhin freies Geleit gibt, wirft das kein gutes Licht auf die dahinterstehenden Institutionen.

Silvia Ritter
Baden-Baden

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