Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Verlust des letzten Krankenhauses von Baden-Baden ein historischer Fehler!“

Baden-Baden, 29.11.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Dr. Winfried von Loga Stellung zu dem goodnews4-Bericht «Offener Brief der Ärzteschaft des Klinikum Mittelbaden» – 18 Ärzte aus Baden-Baden, Bühl und Rastatt plädieren für Zentralklinikum.

Wie ich in goodnews4 gelesen habe, plädieren 18 Ärzte des Klinikum Mittelbaden in ihrem offenen Brief für das Zentralkrankenhaus in Rastatt.
Das ist eine Quadratur des Kreises, denn das Zentralkrankenhaus Baden-Baden gab es schon und wurde aus politischen Gründen zerstückelt.

Die Stadtklinik Baden-Baden war seit ihrer Öffnung im Oktober 1977 ein Zentralkrankenhaus. Spätestens seit der Gründung des Klinikums Mittelbaden (KMB) im Jahr 2004 hörte das Zentralkrankenhaus auf zu existieren. Eigentlich ist es schon ein paar Jahre früher passiert, als das Krankenhaus Rastatt durch die Fusion mit der Stadtklinik vor der drohenden Insolvenz gerettet wurde. Nach und nach wurden die Zentralapotheke, Kardiologie, später auch die Neurologie nach Rastatt verlegt. Das andere Krankenhaus in Baden-Baden, die DRK-Klinik «Josefinenheim», musste wegen der durch die im Klinikum Mittelbaden expandierenden Orthopädie ihre Existenz aufgeben. Die verbliebene, früher vom internationalen Ruf bekannte Handchirurgie, wurde nach Bühl verlegt.

Jetzt soll ein neues Zentralkrankenhaus gebaut werden – wo wir doch schon eins so einfach in Baden-Baden wieder haben könnten!

 

Wenn der Wille der Politiker in Erfüllung geht und ein Zentralkrankenhaus in Rastatt entsteht, wird Baden-Baden das letzte Krankenhaus verlieren.
Es ist nur schwer vorstellbar, dass eine Bäder- und Kurstadt, ein Gesundheitsmekka für viele ausländische Patienten, ohne ein eigenes Krankenhaus ihre Attraktivität bewahren kann.

Der Name «Baden-Baden» war und bleibt eine weltbekannte Marke, ein Magnet für Ausländer, die hier ihre Genesung suchen.
Ein Krankenhaus in Rastatt wird weder für die zahlungskräftige Patienten, die die Finanzierung des Hauses stützen könnten, noch für ein hochqualifiziertes Personal, das für das medizinische Niveau des Hauses garantiert, interessant sein.
Die Universitätskliniken Freiburg und Heidelberg wie auch die zwei Krankenhäuser der Maximalversorgung in Karlsruhe sind für das geplante Krankenhaus in Rastatt medizinisch nicht erreichbar. Auch das Krankenhaus in Offenburg ist eine zu starke Konkurrenz.

Ich halte den geplanten Verlust des letzten Krankenhauses von Baden-Baden als historischen Fehler!
Daher plädiere ich für Modernisierung der Stadtklinik Baden-Baden, ihren Ausbau und Rückkehr zu ihrem Ursprung, zum Zentralkrankenhaus. Medizinisch wäre außerdem eine enge Kooperation mit einem Krankenhaus der Maximalversorgung, das in Karlsruhe existieren, zu überlegen.

Dr. Winfried von Loga
Baden-Baden


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