Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Vermutung, dass man schon Pläne für Bebauung mit Luxuseigentumswohnungen in „1. Lage“ hat“

Baden-Baden, 14.04.2020, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Hans Mohrmann Stellung.

Im Anzeigenblatt «WO» vom 8. April widmeten die Herausgeber nicht nur die Titelseite, sondern weitere 24 (i.W. vierundzwanzig) Seiten der Eröffnung ihres neuen Verlagsgebäudes für das Badische Tagblatt. Wirklich eine beeindruckende publizistische und selbstbeweihräuchernde Meisterleistung, die letztlich in der Äußerung des Chefredakteurs gipfelt, wonach das BT für «seriösen Journalismus» steht. Soll diese Aussage suggerieren, dass dies bei den anderen regionalen Zeitungen nicht der Fall ist?

Durch den Neubau und die damit verbundene Auslagerung bisheriger Aktivitäten von der Innenstadt nach Oos-West stellt sich zwangsläufig die Frage, was geschieht mit der bisherigen Liegenschaft. Da man mit Hilfe der Oberbürgermeisterin Mergen ja verhindern konnte, dass dort an alter Stelle eine neue Synagoge errichtet wird, drängt sich die Vermutung auf, dass man schon Pläne für eine großflächige Bebauung mit Luxuseigentumswohnungen in «1. Lage» in der Schublade hat und diese nach einer gewissen Schamfrist der städtischen Baubehörde zur Genehmigung präsentieren wird. Verständlich, dass bei diesen Planungen kein Raum für den Neubau einer Synagoge ist. Diese würde den Wert der geplanten Luxuswohnungen doch erheblich beeinträchtigen.

In diesem Zusammenhang sollte man einen Blick auf Vorgänge werfen, der sich aus Sicht der Beteiligten natürlich nicht für breite Publizität eignen. Besagte Verlagsbesitzer haben ihr wertloses Grundstück unter, bzw. gleich neben dem Tausendfüßler für gutes Geld an die Stadt verkauft, statt den gewünschten Neubau des Verlagshauses dort zu errichten. Offensichtlich wollte man den Mitarbeitern die gesundheitliche Belastung an dieser Stelle nicht zumuten. Die Stadt plagen diesbezüglich jedoch keine Gewissensbisse denn man hat auf diesem Ramschgrundstück nun Wohnungen für junge Familien mit Kindern errichten lassen. Mit dem (vermuteten) Plan zur Bebauung der alten Verlagsimmobilie in bester Innenstadtlage würde sich der Kreis dann schließen.

Das Verhalten der Initiatoren ist nicht verwerflich, sondern entspricht den Prinzipien der freien Marktwirtschaft und dient der Gewinnmaximierung. Bedenklich ist allerdings das Verhalten von befreundeten Stadtverantwortlichen, die dieses Immobilien-Roulette ermöglicht haben und wahrscheinlich auch weiterhin unterstützen werden. Mag der geneigte Leser daraus seine eigenen Schlüsse ziehen.

Hans Mohrmann
Baden-Baden


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