Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Vorfall im MediaMarkt in Baden-Baden“ – „Man drohte, mich mit Gewalt aus dem Markt zu schmeißen“

Baden-Baden, 21.10.2020, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Sven Meister Stellung.

Zu meiner Person: 39 Jahre, männlich, aus Bühlertal, Attest vom Hausarzt seit 24.4.2020 vorhanden, dass ich aus psychosomatischen Gründen keinen Mund- und Nasenschutz tragen kann.

Ich war am Montag, 19.10.2020, gegen 14:30 Uhr im Cite Shoppingcenter Baden-Baden und wollte im MediaMarkt einkaufen. Da ich zuvor noch in anderen Shops im Cité war (ohne Vorfälle) und ich daher noch eine Einkaufstasche hatte, bin ich zuerst zur Information des MediaMarktes gegangen, um meine Tasche dort zu hinterlegen und nach dem Einkauf wieder entgegenzunehmen. Schon dort wurde ich sofort hingewiesen, dass ich eine Maske aufziehen muss. Ich erwiderte, dass ich ein Attest habe und die Frau an der Info des Marktes telefonierte mit einer anderen Person, vermutlich mit dem Filialleiter (Name weiß ich nicht mehr genau, nur, dass dieser türkisch war auf dem Namensschild). Er teilte mir ebenfalls mit, dass nur Zutritt mit Mund- und Nasenbedeckung möglich ist, alternativ mit Gesichtsschild. Ich teilte mit, dass die Gefahr sehr groß ist, dass ich eine Panikattacke erleiden kann und dass ein Gesichtsschild seit Ende Juni 2020 kein effektiver Schutz mehr in Baden-Württemberg ist. Es kamen zwei weitere Personen des Marktes hinzu, darunter ein Security (kleiner, Mitte bis Ende 20) und eine weitere Person mit Brille, Anfang bis Mitte 50. Ich wies auf das AGG (allgemeine Gleichbehandlungsgesetz) hin, was aber auch niemanden interessierte und wurde nur auf das Hausrecht verwiesen. Niemand machte sich die Mühe, mein Attest überhaupt anzuschauen.

 

Man drohte mir, mich mit Gewalt aus dem Markt zu schmeißen, worauf ich den Notruf der Polizei telefonisch anrief. Leider konnte mir die Polizei ebenfalls nicht helfen, da ich zwar rechtlich alles richtig mache, aber Hausrecht darüberstehen würde. Die Aggression, die mir entgegen kam durch das Personal, war angsteinflößend und die Aussprache durch das Personal laut und aggressiv. Dass mir Gewalt angedroht wird, weil ich gehandicapt bin, war ein Novum für mich. Ich entschied mich dann, wenn auch widerwillig, den Markt zu verlassen, um körperlicher Gewalt aus dem Weg zu gehen und bekam zudem noch Hausverbot.

Ich habe per E-Mail Kontakt zu dem Kundenservice in der Hauptzentrale erhalten und auch dort meinen Fall geschildert, folgendes erhielt ich als Antwort: «Es tut mir leid, dass Sie einen negativen Eindruck von unserem Unternehmen gewonnen haben. Jedoch ist ein elementarer Grundsatz unserer Unternehmensphilosophie die Dezentralität unserer Märkte.»

Sven Meister
Bühlertal

PDF Schreiben des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg zur Ausnahmeregelung zur Tragepflicht einer Mund-Nasen-Bedeckung


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