Baden-Baden, 21.11.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Peter Hank Stellung zu dem goodnews4-Bericht Windkraftanlagen in Baden-Baden weiter umstritten – Große Resonanz bei Vortrag in Lichtental.

Das Wochenende in Baden-Baden stand unter einem kritischen Stern gegenüber der Energiewende im Hinblick auf die Errichtung von Windkraftanlagen im Schwarzwald. Der Verein zum Schutz der Landschaftsschutzgebiete in Baden-Baden und Umgebung e. V. und die Bürgerinitiative Windkraftfreies Grobbachtal hatten am Freitagabend zu der bereits dritten Veranstaltung in der Sache in das Gemeindehaus St. Bonifatius nach Lichtental eingeladen. Der Infoabend, der von rund 100 Besuchern wahrgenommen wurde, behandelte das Gesundheitsrisiko, das von den windgestützten Energieanlagen ausgeht. Die Veranstalter hatten dazu die Infraschall-Expertin und Wissenschaftsautorin Dr. med. Ursula Bellut-Staeck als Referentin eingeladen. Der einstündige Vortrag machte anschaulich deutlich, wie die Windanlagen nicht nur vehement in die Biosphäre des Waldes eingreifen, sondern sich bis in die innersten Zellstrukturen des Menschen auswirken, wo sie eine breite Palette von Krankheitssymptomen hervorrufen. Besonders gravierend, so die Referentin, wirke sich der Infraschall jenseits der Hörschwelle physiologisch und neurologisch auf die betroffenen Menschen aus, die in der Folge unter Schlafmangel, Angstzuständen, Schwindelanfällen bis hin zu Herz-Kreislaufproblemen leiden. Es wurde dargestellt, dass die tieffrequenten Schallwellen, die durch die Rotation der Flügelblätter entstehen, die Endothelzellen beeinflussen und dabei den feinstofflichen Stoffwechsel im Bereich der Mikrozirkulation beeinträchtigen. Frau Bellut-Staeck merkte an, dass ein weiteres Mal eine umstrittene Technologie von der Politik verordnet werde, ohne dass eine evidenzbasierte, faktenkundige Technikfolgenabschätzung vorausgegangen sei.

In die gleiche Kerbe schlug die Kundgebung der Partei DieBasis, die am Samstagnachmittag auf dem Augustaplatz stattfand und mit der die hiesige Sektion der Partei an einem bundesweiten Aktionstag teilnahm. Unter dem Motto «Den Schwarzwald retten» wurden zur Windkraftthematik aufklärende, eingängige Videos gezeigt, die dazu dienten, den Passanten die Problematik der Anlagen in ihrer Auswirkung auf Wald, Tier und Mensch vor Augen zu führen, um anschließend mit ihnen sachkundig ins Gespräch zu kommen. Es zeigte sich, dass ein großer Informationsbedarf in der Öffentlichkeit existiert, der jedoch von der Politik weitgehend in den Wind geschrieben wird. Einzelne Teilnehmer an der Kundgebung machten deutlich, dass es höchste Zeit sei, die Gigantomanie der Technokraten, die eine Technologie trotz der zahlreichen Bedenken, die es inzwischen gibt, durchdrücken wollen, rechtzeitig zu stoppen, bevor eine Region wie der Schwarzwald, die stark vom Tourismus geprägt sei, unwiederbringlich zerstört werde.

Es ist zu hoffen, dass das Thema rund um die Windkraftanlagen so in den Fokus der Öffentlichkeit gerät, dass es zu einem Brennpunkt in der Region wird und bei den Kommunalwahlen im kommenden Jahr die Entscheidung der Wählerinnen und Wähler dahingehend beeinflusst, mit ihren Stimmen den Schwarzwald vor den technologischen Übergriffen der Stromerzeuger zu schützen.

Peter Hank
Baden-Baden

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