Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Was erhitzt die Gemüter vieler Bürger unserer Stadt?“ – „Das Gedränge in den Bussen wird als Zumutung empfunden“

Baden-Baden, 20.07.2020, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Monika Spiegel Stellung zu dem goodnews4-Bericht Kontroverse zu Maßnahmen wegen Lärmaktionsplan − Erster Bürgermeister Alexander Uhlig: «GVD kann auch nicht überall sein» − SPD-Stadtrat Werner Schmoll kommt sich vor «wie ein Prophet».

Die immer noch bestehende reduzierte Taktung der Buslinien 201 und 205 nach Aufhebung des Lockdowns und die Uneinsichtigkeit seitens Stadt bzw. Stadtwerke zur Wiederherstellung des Normalbetriebs in diesen beiden wichtigen Trassen. Ein Lob darf trotzdem nicht fehlen an dieser Stelle, für den sicher nicht leichten Dienst in der zurückliegenden Zeit.

Nun gehört die Bereitstellung eines ÖPNV zur Daseinsvorsorge jeder Stadt, ist also systemrelevant, und die Gewährleistung der Sicherheit (hier Gesundheitsvorsorge) ebenfalls. Unsere Stadt unterhält überdurchschnittlich viele Schulen und das ist absolut erfreulich. Und diesen Schülern sollte, wie auch der großen Zahl weiterer, oft älterer Bürger, auch jetzt nach dem Lockdown das Gefühl vermittelt werden, daß Stadt und Stadtwerke den größtmöglichen Schutz, gerade in diesem sensiblen Bereich ÖPNV, gewährleisten. Allein die Kühlanlage an heißen Tagen mit oft extrem starkem Gebläse als Virenschleuder innerhalb der Busse wirkt sehr irritierend. Und die häufigen Verspätungen darf man geduldig akzeptieren, sind aber auch kein Entspannungsfaktor.

Vergangenen Donnerstag tagte der Betriebsausschuss, zusammen mit den zugeordneten Gemeinderatsmitgliedern. Auch dieses Thema, Auslastung der Busse, wurde erörtert. Der erstaunte Bürger konnte tags später in der Presse bei goodnews erfahren, dass man einen automatischen Fahrgastzähler installiert hatte und dieser nur 60 Prozent Auslastung auswies, und zwar im Vergleich zu Dezember 2019 (Weihnachtsmarkt!). Es bestehe also kein Handlungsbedarf zu einer Normalisierung der Taktung. Auch seitens der anwesenden Parteiabgeordneten gab es keine Einwände.

Dass es in absehbarer Zeit zu einer Fahrgaststeigerung kommen könnte, bleibt bei gegebener Taktung freilich eine Illusion. Und die automatische Fahrgastzählung birgt grobe Fehlerquellen, da der Fahrgastzustieg an stark frequentierten Haltestellen nicht immer nur vorne beim Fahrer stattfindet. Das Gedränge in den Bussen um die letzten «sicheren» Plätze erhitzt die Gemüter und wird als Zumutung empfunden. Die Sorge vor Ansteckung ist vielen trotz Maske ins Gesicht geschrieben.

Da kommt schon mal die Überlegung bei so manchem auf, demnächst wieder ein Auto anzuschaffen, das wäre nun mal die sicherste Alternative. Dies könnte dann allerdings zu einem Dauerstau in der Innenstadt führen, in dem auch die Busse steckenbleiben und im Extremfall einen Rückstau bis zum Golfplatz, der in diesen Tagen fleißig beworben wird (s. Werbespot ZDF).

Als letzte Möglichkeit bietet sich für die zurückbleibende Klientel – Schüler und Alte – wohl nur noch eine Unterschriftensammlung.

Monika Spiegel
Baden-Baden


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