Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Was haben wir für eine infantilisierte Gesellschaft“ – Antwort Gastkommentar „Ampel for Future“ von Franz Alt

Baden-Baden, 22.09.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Boris Fernbacher Stellung zu dem goodnews4-Bericht Ampel for Future – Gastkommentar von Franz Alt.

Sehr geehrter Herr Alt,

Sie begeistern sich in Ihrem Kommentar ja ziemlich einseitig für die Klimaheilige Greta Thunberg und die Aktionen der Kinder von Fridays for Future. Ich kann Ihre Begeisterung nicht ganz teilen:

Was haben wir für eine infantilisierte Gesellschaft, die sich von Kindern und Jugendlichen moralisch anklagen und in blinde Panik versetzen lässt (Greta: «Ich will euch in Panik versetzen») anstatt sich in ihren Entscheidungen an der Expertise von erwachsenen und qualifizierten Naturwissenschaftlern und Ökonomen zu orientieren, deren Ergebnisse dann von erfahrenen Politikern gesammelt, abgewogen und umgesetzt werden? Sorry, aber es ist eine reine Medieninszenierung und Lachnummer, einen 15-jährigen Teenager wie Greta Thunberg vor der UNO sprechen zu lassen.

Greta Thunberg und der mediale Hype um sie erinnert doch stark an Jeanne d`Arc, ein im Mittelalter lebendes Bauernmädchen mit angeblich göttlichen Visionen (heute würde man sagen einer Psychose), welche die Franzosen in ihrem Kampf gegen die Engländer im 100-jährigen Krieg antrieb und dem Nationalgefühl als Symbol des Widerstands diente. Den militärischen Sieg erfochten aber dennoch allein die französischen Ritter und ihre Anführer, welche Jeanne nur für ihre Propaganda instrumentalisierten. Genauso wird heute Greta Thunberg doch nur von hinter ihr stehenden Erwachsenen, NGO`s und Politikern instrumentalisiert.

 

Sie erwähnen in Ihrem Artikel auch den Popsänger Herbert Grönemeyer. Dessen Song Kinder an die Macht mit dem Text «Gebt den Kindern das Kommando / Sie berechnen nicht, was sie tun / Die Welt gehört in Kinderhände / Dem Trübsinn ein Ende / Wir werden in Grund und Boden gelacht / Kinder an die Macht» passt wohl gut zu Ihren Vorstellungen von Politik, Herr Alt. Aber Kinder sind nicht per se bessere oder klügere Menschen als Erwachsene. Keines der dringenden Probleme der Gegenwart würde besser angegangen oder gar gelöst, indem wir auf drollige Kinder hören, weil sie uns mit ihren Kulleraugen so süß anlächeln oder Tränchen vergießen. Probleme werden nur von erwachsenen Menschen mit hoher Fachkompetenz und Lebenserfahrung gelöst. Kinder sollen Kinder sein dürfen und man darf sie nicht für die Probleme der Erwachsenen einspannen.

Sie, Herr Alt, meinen außerdem noch: «Klimaproteste auf der Straße brauchen wir auch weiterhin. Es wird noch lange dauern bis die Welt Klimapräsidenten oder Klimakanzler hat. Wir sind noch weit vom 1.5-Grad-Ziel entfernt. Wir brauchen hierzulande endlich eine ‚Ampel for Future‘.»

Gerne kann jedermann oder auch jederfrau (auch Jugendliche, Kinder oder Babys) auf der Straße gegen die Klimaerwärmung demonstrieren. Wir leben ja in einer Demokratie. Klimakleber dagegen begehen Sachbeschädigungen und Nötigungen und sind deshalb als Straftäter festzusetzen und nach dem Gesetz abzuurteilen. Wir brauchen auch keinen «Klimapräsidenten oder Klimakanzler», Herr Alt. Die Politik muss bei ihren Entscheidungen viele Aspekte aus den unterschiedlichsten Fachbereichen berücksichtigen und miteinander in Einklang bringen. So müssen beispielsweise die möglichen Folgen einer geplanten Energiewende auf den Wirtschaftsstandort Deutschland und dessen Wettbewerbsfähigkeit bedacht werden. Auch die sozialen Auswirkungen einer Klimawende (Stichwort «wer kann sich gleich mal eine Wärmepumpe für 100.000 leisten?») müssen berücksichtigt werden. Ohne Produktion von künstlichen Düngemitteln, die sehr viel Strom benötigen, kann man die Weltbevölkerung nicht ernähren. Es ist sehr unwahrscheinlich ,dass wir diese Mengen an Strom von heute auf morgen allein mittels Windrädern produzieren können. Die Folge einer unbedachten und überhasteten Energiewende könnten Millionen oder gar Milliarden von Hungertoten sein. Und das wollen wir doch alle nicht!

PS: Ich würde mir, wie Sie auch, eine «Ampel for Future» wünschen anstatt diese amateurhaft agierende Truppe aus SPD, Grünen und FDP in Berlin ertragen zu müssen, die dabei ist unsere immer noch international erfolgreiche Wirtschaft an die Wand zu fahren und uns auf das volkswirtschaftliche Niveau von Albanien, Rumänien oder Marokko runter zu wirtschaften.

Boris Fernbacher
Baden-Baden


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