Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Wo ist der Kurhaus-Kandelaber geblieben? – Seit vier Jahren verschwunden

Baden-Baden, 13.01.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Dr. Claus Buschmann Stellung zu dem goodnews4-Bericht Kandelaber vor Kurhaus wird abmontiert − Riss in der Außenhülle − Auch fehlender Kandelaber soll ersetzt werden.

Zum vierten Mal muss ich nun − zum Jahrestag des Verschwindens − wieder auf den vor vier Jahren verschwundenen Kurhaus-Kandelaber hinweisen.

Die mit Gas betriebenen Kandelaber vor dem Kurhaus sind ein gern genutztes Symbol für Baden-Baden. Das Anzünden der Kandelaber von Hand wird als «Highlight für die Touristen» bezeichnet.

Im Januar 2018, am wohl letzten Tag beim Abbau des Baden-Badener Christkindelsmarkts, wurde einer der sechs Kandelaber vor dem Kurhaus von einem Gabelstapler umgefahren. Als ich an diesem Abend zufällig vorbeikam, sah ich ihn nur noch mit umgelegten Steinsockel und vollkommen zerstörten Laternen am Boden. Innerhalb weniger Tage wurde an seiner Stelle eine passende Steinplatte eingesetzt, der sechste Kurhaus-Kandelaber war verschwunden und blieb es bis heute.

 

Vor Beginn des nächsten Christkindelsmarkts im November 2018 wies ich in einem offenen Brief an Frau Oberbürgermeisterin Mergen darauf hin, dass beim Aufbau des nun anstehenden neuen Christkindelsmarkts die noch vorhandenen Kandelaber geschützt werden sollten. Die Geschäftsführerin der Baden-Baden Kur & Tourismus GmbH, Frau Waggershauser, antwortete mir als Zuständige, dass der Kandelaber «selbstverständlich originalgetreu ersetzt» werde, dass die Stadt «für solche Schäden gut versichert» sei und dass «die Arbeiten am Kandelaber schon laufen». In der Presse konnte man schon vorher etwas konkreter lesen, dass der zerstörte Kandelaber ein Versicherungsfall sei, dass es bis 2020 dauern solle bis er ersetzt wird und dass dies einen sechsstelligen Euro-Betrag kosten werde.

Nun sind es seit der Zerstörung des sechsten Kandelabers genau 4 (in Worten: vier) Jahre vergangen. Trotz dieser rekordverdächtigen langen Zeit, ist nicht zu ersehen, dass sich etwas tut. Es sind die fünf anderen Kandelaber als exakt gleiche Vorbilder vorhanden, es braucht also keine langwierige Rekonstruktion. Da es sich offensichtlich um einen Versicherungsfall handelt, sollten keinerlei Kosten für die verschuldete Stadt entstehen. Der Schaden entstand weit vor der Corona-Pandemie, insofern ist Corona auch keine Begründung für das jahrelange Nichtstun.

Von einer Stadt, die den Titel UNESCO-Welterbe − wenn auch nur als ein Kurort unter anderen − erhalten hat, sollte man erwarten, dass sie etwas für die Erhaltung ihrer eigenen historischen Substanz tut und die Kurhaus-Kandelaber nicht nach und nach abwickelt.

Dr. Claus Buschmann
Baden-Baden


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