Baden-Baden, 02.12.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Klaus-Eckhard Walker Stellung.

Nur weil die Lungenflügel der Stadt Rastatt die Hänge des Schwarzwaldes sind, muss der Wohnbezirk Münchfeld nicht gleich – und das in doppeltem Sinn – wie «der Arsch» der Stadt behandelt werden. Von Folgendem ist auszugehen:

Im Münchfeld weht ein frisches Lüftchen durch das Wohngebiet. Das und anderes möchte sich die Bürgerinitiative «Südlicher Stadteingang – JA zu Merzeau» nicht nehmen lassen. Die Durchlüftung bringt Lebens- und Wohn-qualität. In der städtischen Klimaanalyse ist das Wohngebiet deshalb mit tiefem Dunkelblau («sehr hohe bioklimatische Bedeutung») geadelt worden. Wenn dann ausgerechnet der Rastatter Klimaschutzmanager die eigene städtische Klimaanalyse in ihrem Wert herabsetzt («kein Gutachten» – als wenn alles, was sich so nennt, unangreifbar wäre), stellt er zugleich seine Tätigkeit in Frage. Dass die städtische Klimaanalyse nach seiner Darstellung nur «mit Vorsicht zu genießen» sei, hätte er längst überprüfen müssen.

Zutreffend ist, dass in Sachen Wohngebiet Münchfeld alles, was bisher von offizieller Seite – angefangen von der Anzeigenkampagne über Lärm-Immissionen bis hin zur Klimaanalyse – in die Welt gesetzt wurde, mit größter Vorsicht zu genießen ist. In allen wichtigen Fragen des Zentralklinikums besteht Klärungsbedarf. Dies gilt auch für die quadratischen oder rechteckigen Planungen des Krankenhausträgers, von denen dem Zeitungsbericht zufolge mehr als bekannt vorliegen muss. An der Behauptung von Chefplaner Knoth, wonach man ohne Berücksichtigung der städtischen Klimaanalyse den Münchfeldsee nicht als Standort für das Zentralklinikum vorgeschlagen hätte, hege ich größte Zweifel. Denn dieses Argument kann Merzeau in noch höherem Maße für sich beanspruchen.

Die Geheimniskrämerei der Stadtverwaltung Rastatt beginnt sich zu rächen. Die Sache wird mittlerweile zu einem Fall für die Blaue Partei.

Klaus-Eckhard Walker
Oberbürgermeister a.D. Rastatt
Rastatt

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