Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Wunschgedanke aus Richtung Rastatt“ – „Balg einzig zentraler Standort“

Baden-Baden, 08.08.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Mathias Mayer Stellung zu dem goodnews4-Bericht Zorniges Positionspapier aus Rastatt zum Klinikstandort – Aufforderung an Baden-Baden: „Wer A sagt, muss auch B sagen“ – Absage an Baden-Badener CDU-Forderung.

Gute Nachricht für ca. 300.000 Bürger in Mittelbaden??? … dies ist und bleibt ein Illusorischer Wunschgedanke aus Richtung Rastatt! Denn für die wichtigsten Punkte Lage, Erreichbarkeit und Kosten ist diese Aussage ein Hohn!

• Punkt 1 – Lage (Balg ist und bleibt die Zentralste)

Betrachtet man die Karte mit einem Radius von ca. 11-12 km, fällt der Standort Balg als einzig zentraler Standort sofort in Auge. Im oberen Kreis mit Mittelpunkt «Münchfeldsee» leben ca. 167.865 Bürger (aufgerundet 59%) und im Kreis Mittelpunkt «Klinikum Balg» leben ca. 228.351 Bürger (aufgerundet 80%).

Nach der Devise: «Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern», hat sich das KMB nach dem Gutachten für den Standort Münchfeldsee ausgesprochen. Im Pflichtenheft wurde noch verlangt: neben der Erreichbarkeit für Einwohner und Patienten, soll der zukünftige Standort, ebenfalls die größtmögliche Fläche in der Region Mittelbaden abdecken…..

a) Nassräume und Waldgebiete sollten vermieden werden, wegen Luftfeuchtigkeit und Ungeziefer, (wer denkt auch schon an Schnaken)

b) Keine Nebelbildung (wichtig für Heliport)

 

• Punkt 2 – Erreichbarkeit

Im Gutachten wird dargestellt, dass eine 30 min. Fahrzeit ausreichend sei und in 30 min. alle Orte erreichbar wären. Das ist FALSCH. Die benutzte Software konnte nur ohne Verkehr berechnen!!!

Zudem, das Land Baden-Württemberg beabsichtigt die Hilfefrist im Rettungsdienst auf höchstens 12 Minuten zu senken. Bislang sieht das Rettungsdienstgesetz vor, 15 Min. ab Eingang der Notfallmeldung

• Punkt 3 – Finanzierung

Viele befürworten einen Standort neben dem Klinikum in Blag, was einen kleineren Neubau notwendig machen, aber dadurch Kosten und den Landverbrauch minimieren würde.

Denn…. Baden-Baden steht mit den Gemeinden, Eigenbetrieben und Eigengesellschaften, am 31.12.2021, auf der Landesliste Baden-Württemberg mit Schulden von 229.679.000,- und einer Prokopfverschuldung von 4.158,- Euro, auf Platz 5 im Ländle, hinter Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe und Ulm.

Die Pro-Kopf Verschuldung der Stadt Rastatt liegt, zum gleichen Zeitpunkt bei 1.198,- Euro. Wenn der Ratsmitglieder von Rastatt, sowie die Kreistagsmitglieder, die Bedenken der Baden-Badener Bevölkerung nicht verstehen können oder wollen, dann kann behauptet werden: sie können nicht rechnen, oder wollen nicht!

Uns Bürger macht der extrem hohe Schuldenstand Sorgen. Genau das ist der Grund, warum wir noch am ehesten eine Erweiterung des Klinikums in Balg durch einen Neubau direkt daneben für Baden-Baden mit finanzierbar halten.

Diese Punkte gehen an Balg:
• niedrigste Verkehrsbelastung
• eine gute Anbindung an ÖPNV
• hat die geringste Lärmbelastung
• benötigt deshalb keine Lärmschutzmaßnahmen
• liegt an keiner Bahntrasse
• ist am wenigsten lärmemittend
• hat die beste Erreichbarkeit und Attraktivität des Umfeldes
• hat keine einschränkenden Faktoren
• hat keine kostenbeeinflussenden Faktoren
• der Baugrund und GW sind unbelastet um Balg
• der Radius um Balg deckt die größte Fläche des Einzugsbereiches ab
• in seinem Radius lebt der Großteil der Bevölkerung des Einzugsbereiches.

Bei so vielen Punkten für Balg festigt sich zwischenzeitlich bei manchem Bürger der Gedanke, dass der Standort Münchfeldsee schon vor vielen Monaten bestimmt wurde und jetzt auf Biegen und Brechen durchgeboxt werden soll. Denn schon im März war aus Richtung Rastatt zu hören, «das Klinikum kommt nach Rastatt, das ist Fakt und daran ist nichts mehr zu ändern». Wurden deshalb schon in Rastatt weitere Maßnahmen wie die Regionalplanänderung beantragt und für Balg noch nicht???

Der derzeitige Druck und Zorn aus Rastatt verstärkten noch diese Bild, zumal man in Baden-Baden, alles still und heimlich am Bürger vorbei durchwinken wollte. Wenn eine Stadtverwaltung die Sorgen und Anliegen der Bevölkerung nicht hören will und eine Meinungsbildung seiner Bürger nicht erlaubt, dann, ja dann werden sich die Bürger einiges erlauben!!!

Mathias Mayer
Neuweier


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