Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – Zu 100 Tage OB Späth – „Man hätte auch den Baden-Badener Bürger Thomas Gottschalk wählen können“
Baden-Baden, 19.09.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung zu dem goodnews4-Bericht Baden-Badener OB Späth zukünftig in weißem Mercedes unterwegs – Für eilige Fälle steht roter Porsche in der Garage.
In der Wochenend-Ausgabe des Badischen Tagblatt gab OB Späth in einem Interview einen Überblick über seine Tätigkeiten während der ersten 100 Tage seiner Amtszeit, wobei das Wort «Tätigkeit» wohl etwas zu hoch gegriffen sein dürfte. Tätig wurde er bisher nur mit seiner gegen die Interessen von Baden-Baden gerichteten Zustimmung zum Standort Rastatt für das neue Großklinikum. Und um noch eins draufzusetzen, hat er mit seinem geistreichen Vorschlag des Gemarkungstausches zwecks Erlangung des Geburtsortseintrags Baden-Baden überregional der Lächerlichkeit preisgegeben.
In zahlreichen Leserbriefen wurde unisono und sachlich begründet darauf hingewiesen, wie wichtig der Klinikstandort Baden-Baden in vielerlei Hinsicht für die Bevölkerung und die örtliche Wirtschaft ist und man diesen auf keinen Fall aufgeben darf. Das ficht den wackeren OB allerdings nicht an, seine Verbundenheit zur Rastatt-Connection ist scheinbar enger und ihm wichtiger als das Wohl seiner neuen beruflichen Heimat. Auch hat er noch kein Wort darüber verloren, wo Baden-Baden als hochverschuldete Gemeinde seine Beteiligungssumme von ca. 100 Millionen Euro an diesem Projekt hernehmen will. Sollte sich der Stadtrat in Kenntnis aller berechtigten Einwände und Widerstände dem Wunsch des OB anschließen ist mit Sicherheit ein Bürgerbegehren zu erwarten, welches diese Entscheidung wahrscheinlich zu Fall bringen wird.
Des Weiteren hat sich der OB die Meinung der Verwaltung zu eigen gemacht, wonach man mit 1600 Städtischen Bediensteten heillos unterbesetzt sei. Wahrscheinlich weil sich ständig ein Drittel in Urlaub und ein weiteres Drittel im Krankenstand befindet. Vielleicht sollte man die Belegschaft verdoppeln, oder besser noch verdreifachen, damit für je 10 Einwohner jeweils 1 Städtischer Angestellter zuständig ist. Dann wäre es vielleicht möglich, die gestellten Aufgaben ordnungsgemäß in einem angemessenen Zeitrahmen zu erledigen.
Ansonsten hat man vom neuen OB wenig gehört, außer dass man ihm nicht den gewünschten Dienstwagen genehmigt hat und er mit einem popeligen Mittelklasse Mercedes vorlieb nehmen muss, der ja nun gar nicht zu seinem meist extravaganten Outfit und Porsche-Lebensstil passt.
Auch folgt er einer schönen Tradition seiner Vorgängerin und tritt bei allen größeren Veranstaltungen gleich welcher Couleur in Erscheinung, inklusive einer bebilderten Berichterstattung im örtlichen Regionalblättchen. Und nicht genug damit, dürfen sich nun auch Personen ins goldene Buch der Stadt eintragen, die man weder kennt, noch haben sich diese um Baden-Baden oder die Welt verdient gemacht. Aber scheinbar muss man mittlerweile um jeden Pseudo-Prominenten froh sein, der seinen Fuß auf Baden-Badener Boden setzt.
Eigentlich hat man diesen Mann gewählt in der Hoffnung, dass er die vielen anstehenden Probleme der Stadt löst und nicht dafür, dass er sich als Entertainer betätigt. Dann hätte man auch den Baden-Badener Bürger Thomas Gottschalk wählen können, der hätte die Menschen trotz aller Probleme wenigstens zum Lachen gehabt. Hoffentlich waren diese ersten 100 Tage Amtszeit des neuen OB nur ein holpriger Anfang und es wird in den restlichen 2.800 Tagen seiner Amtszeit vielleicht doch besser?
Wolfgang Holstein
Baden-Baden
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