Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Zu „Autofreie Fieser-Brücke, ja oder nein?“ – Und „SPD-Stadtrat Schmoll „Chance eines großen Wurfes“ – Rache ist süß und wird kalt serviert!

Baden-Baden, 12.04.2021, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Rudolf Rust Stellung zu den goodnews4-Berichten Autofreie Fieser-Brücke, ja oder nein? − Für zeitweise Öffnung: CDU, FBB, FDP, FWG − Für Verbot: Grüne und SPD − Für freie Fahrt: AfD und SPD-Stadtrat Schmoll zur Entscheidung Fieser-Brücke − «Chance eines großen Wurfes für die Zukunft unserer Stadt nicht aus der Hand geben».

Brücken sind eine tolle Sache. Sie dienen dazu, ein Hindernis zu überwinden. Bei einer zersplitterten CDU hilft das gar nicht! Ein Hindernis, das kann die Oos sein, konkurrierende Fraktionen im Gemeinderat oder unterschiedliche Ansichten zwischen Frau OB Margret Mergen (CDU) und Bau-BM Uhlig (CDU). Auch CDU-Fraktion und Rebland-Häuptling Bloed-Werner (CDU) sind sich nicht einig, der unermüdliche Vorkämpfer zur Steigerung des Alkoholkonsums mit Rebland-Wein – und sei es auf der Brücke. Ganz schön blöd.

Über OB Mergen hat man auf goodnews4 häufiger gelesen, sie sei hier in Baden-Baden noch nicht angekommen – ihre Amtszeit ist bald abgelaufen. Gleiches gilt auch für Bau-BM Uhlig. Uhlig wurde schon kurz nach Amtsantritt als potentieller Nachfolger von Frau OB Mergen gehandelt, hatte er doch damals Visionen zur Ausweitung der Fußgängerzone. Das soll durch eine «autofreie fiese Brücke» Realität werden. Baden-Baden hat viele Attribute. Aber «Sehnsuchtsort» gilt nur bei jenen, die noch nicht in Baden-Baden wohnen und die Unsäglichkeiten des täglichen Lebens – Baustellen an allen Ecken – erdulden müssen.

Baden-Baden hat einen relativ hohen Anteil an älteren Bürgern. Parkt man am Augustaplatz, läuft man nicht zum hinteren Teil der Lange Straße. Parkt man beim Kaufhaus, geht man nicht bis zur Gernsbacher. Warum auch – die Geschäfte sind nicht auf Waren des täglichen Bedarfs ausgerichtet.

Die Verwaltung hat beschlossen, nun auch in Gestaltung zu machen. Die «fiese Brücke» stellt sich allerdings als risikoreiche Konstruktion heraus, die viel Geld und Nerven kostet. Jedenfalls gab es lange nicht so viel Uneinigkeit im Gemeinderat, wo man ansonsten Verwaltungsvorschläge meistens einstimmig abnickt. Jedenfalls hat Bau-BM Uhlig den vorliegenden Planungsfehler noch nicht bemerkt. Bauen wir ihm eine Eselsbrücke, über die er gehen kann: Wenn seine Planung von vornherein «kein Autoverkehr auf der Brücke» war, dann hätte er der Stadt und den Bürgern hohe Kosten ersparen können. Dann hätten in Corona-Zeiten – und die dauern noch lange an – ZWEI Fußgängerbrücken über die Oos genügt, natürlich als Einbahnweg, wegen der Aerosole. Rechnen ist wohl nicht seine starke Seite, ebenso wie bei der SPD und den Grünen, die Uhligs Antrag, pardon, den des Dezernats II unterstützen.

Die Begründung der Verwaltung für die Sperrung der «fiesen Brücke» ist jedenfalls nicht ohne Widerspruch: Wenn die Brücke Bindeglied zwischen Stadtteilen ist, dann sollte sie auch von allen Bürgern benutzt werden können. Angesichts des monströsen Bankgebäudes neben der Brücke, muss man in der Tat von «besonders prägender Architektur» sprechen. Wenn man sich in der Stadt umblickt, wird das Monströse mit jeder neuen Baugenehmigung immer stärker «Identitätsstiftend».

Der in schwarzer Wolle gefärbte Bau-BM Uhlig (CDU) ist, wie man so sagt, ein «lupenreiner Demokrat». Deswegen findet er es auch normal, wenn man dem Vorkämpfer der deutsch-französischen Verständigung, dem früheren Reichskanzler, Außenminister und Friedens-Nobelpreisträger Gustav Stresemann erneut die Ehre vorenthält, einen Platz nach ihm zu benennen. Eine Ehre, die ihm von den Baden-Badener Nazis zu Gunsten Hindenburgs genommen wurde.

 

Hat es im Bauausschuss jemals ein (hoch bezahltes) Gutachten gegeben, welches zum Ergebnis kam, die Straßen könnten den durch Neubauten verursachten zusätzlichen Verkehr nicht mehr leisten? So zuletzt bei der Bebauung der ehemaligen Tennishalle Jörger (Vorhabenbezogener Bebauungsplan Service Apartments Rheinstraße 195).

Was in Erinnerung bleibt, ist die Ansicht des Bau-BM Uhlig, dass die jetzige und zukünftige Sperrung der «fiesen Brücke» für PKWs zu keiner weiteren Belastung der Friedrichstraße führt. Sollte das etwa eine kalte Rache an dem Stadtverordneten sein, der ihm im Bauausschuss und als Vorsitzender des Vereins Stadtbild Paroli bietet und in der Friedrichstraße wohnt? Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

Rudolf Rust
Baden-Baden


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