Baden-Baden, 11.01.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung zu dem goodnews4-Bericht Rathaus Baden-Baden mit später Selbstkritik zur rücksichtslosen Baupolitik – «Störungen im Erscheinungsbild der historischen Villengebiete».

Dass die Kritik an der dubiosen Baupolitik in Baden-Baden berechtigt ist, lässt sich bei einem Spaziergang durch die Halbhöhenlage von Baden-Baden leicht feststellen. Man wird auf Schritt und Tritt mit Bausünden konfrontiert. Diese werden zwar vom Verein Stadtbild stets angeprangert, aber was bewirken diese Einsprüche? Nichts, denn die Bau-Connection in Baden-Baden ist ein eingeschworener Haufen, von dessen Taten in der Regel nichts nach außen dringt. Es sei denn, ein Abtrünniger, oder besser gesagt ein anständiger Mensch, packt doch einmal aus und dann würde man erfahren, warum manche Bauherren in einem Walmdach-Viertel einen riesigen Flachdach-Glas-Kubus errichten, aber andere an ihren denkmalgeschützten Häusern nicht einmal marginale Veränderungen vornehmen dürfen. Es drängt sich der Verdacht auf, dass es in höheren Ebenen der Entscheider in der Stadtverwaltung bzw. des Bauamts einen Häuptling «Hohle Hand» gibt.

Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang auch auf die vermutete Korruptionsaffäre um das damalige Bauprojekt Leopoldsplatz, die bis heute nicht aufgearbeitet wurde. Der überführte Bauunternehmer wurde zwar zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt, über seinen Gegenpart in der Entscheidungsebene der Stadt weiß man jedoch bis heute nichts. Die mögliche Erklärung für die mangelhafte Energie bzw. Blockadestrategie speziell der CDU und der Grünen bei der Aufarbeitung liegt in diesem Fall wahrscheinlich in jahrelangen persönlichen Bekanntschaften der Betroffenen.

Nun ja, in dieser Stadt wundert einen gar nichts mehr und die Hoffnung auf Änderung der Situation kann nur auf einem kompletten Austausch der Verantwortlichen beruhen. Somit wäre es dringend erforderlich, bei der nächsten Kommunalwahl im Stadtrat durch eine Veränderung der Mandate und damit der Parteienlandschaft endlich für «frisches Blut» zu sorgen!

Wolfgang Holstein
Baden-Baden

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