Baden-Baden, 03.12.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung.

Ganz Fußball-Deutschland diskutiert über das jämmerliche Abschneiden unserer Nationalmannschaft bei der WM in Katar. Überall werden Schuldige gesucht und natürlich von den Stammtischen auch gefunden. Dabei ist die Antwort doch ganz einfach: Unsere hochbezahlten Stars «brennen nicht mehr»!

Wenn man sieht, mit welcher Begeisterung sich die jungen Fußball-Nationen wie Senegal, Katar, Iran, Saudi-Arabien, Tunesien, Marokko, Costa Rica, Kamerun, Ghana, Südkorea oder Japan in die Schlacht werfen und jedes ihrer wenigen Tore bejubeln als wäre damit die Weltmeisterschaft gewonnen, dann erkennt man, was wahre Begeisterung für diesen Sport ist, und im Gegenzug die lustlose deutsche Millionärstruppe beobachtet, dann ist doch klar, dass nicht der Trainer die Schuld am Versagen trägt. Der aktuelle Bundestrainer wird an dieser Mannschaftseinstellung genauso scheitern, wie der vorherige Bundestrainer. Zwar steht die fußballerische Qualität der Einzelnen außer Frage, aber der unbedingte Wille zum Sieg fehlt. Gleiches gilt nicht nur für die Deutschen «Super-Stars», sondern auch für Messi, Lewandowski und Ronaldo aus der gleichen Multi-Millionärs-Riege.

Vielleicht wäre der Bundestrainer gut beraten, wenn er auf unverbrauchte junge Spieler zurückgreift, die noch wirkliche Begeisterung mitbringen, wie z.B. der Jugendspieler Musiala der als Einziger der traurigen deutschen Truppe echten Leistungswillen gezeigt hat, und die sich geehrt fühlen für ihr Land spielen zu dürfen. Schlechter wie die aktuelle Nationalmannschaft können sie schließlich auch nicht abschneiden. Also wäre das Risiko dieses Versuchs für den Bundestrainer überschaubar.

Wolfgang Holstein
Baden-Baden

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