Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ zur Gemeinderatssitzung am 15. April

Baden-Baden, 25.05.2021, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Tina Tischer Stellung zu dem goodnews4-Bericht Abend der deftigen Worte − CDU-Stadtrat Bloedt-Werner macht Baden-Badener Einzelhändlern Dampf: «Endlich den Hintern bewegen» − Grüner Stadtrat Gireaud: «Wie die Brücke aussieht ist mir wurscht».

Nomen est Omen wäre das Bonmot, das mir zu der lautstarken und proletenhaft vorgetragenen Einlassung des Stadtrats Herrn Bloedt-Werner einfallen würde, wäre die Angelegenheit nicht so bitterernst. Schließlich geht es hier um nicht weniger als um die Existenzen ganzer Familien. Die verheerenden und ruinösen wirtschaftlichen Auswirkungen, die das schlechte Pandemiemanagement des CDU-geführten Kanzleramtes auf die Baden-Badener Einzelhändler hat, ist dem exponierten Vertreter der Masken-Raffke Partei offensichtlich nicht nur egal, nein, vielmehr fühlt er sich durch die Sorgen und Nöte der Bürger genervt und belästigt. «Den Hintern bewegen und Initiative ergreifen» ist seine ebenso unempathische wie inkompetente Ansage an die Baden-Badener Bürger und Geschäftsleute, welche seit mehr als einem Jahr mit schlaflosen Nächten händeringend um Ihre Existenz kämpfen.

Viele der betroffenen Einzelhändler werden unverschuldet Konkurs anmelden müssen, durch eine Insolvenz gedemütigt werden und Ihren Kindern nicht die Ausbildung ermöglichen können, wie Sie es sich erträumt haben. Träume ganzer Generationen werden zerplatzen, ohne dass den Betroffenen eine Schuld hierfür zuzurechnen ist. Der Vertreter des «FC eigene Tasche» (der Name hat übrigens mittlerweile bundesweit einen hohen Wiedererkennungswert) stellt durch seine impertinente Aufforderung «Hintern zu bewegen» und «Initiative zu ergreifen» die Baden-Badener Einzelhändler als Faulpelze ohne Motivation dar. War es hier sein Ziel, Menschen in Not zu motivieren, so hat er wohl das Thema verfehlt. Talente zum Motivator hat der Stadtrat hier nicht offenbart, dafür aber das Wort «Volksvertreter» völlig neu definiert.

Offensichtlich ist das der neue Stil seiner Partei, bei der die Nerven blank zu liegen scheinen, hatte doch erst unlängst sein Parteifreund, der 1. Bürgermeister und Stadtplanungsästhet Uhlig, in bestem Stammtisch-Krakeel gegen einen ehrbaren Kaufmann, ambitionierten Investor und in seiner Heimat angesehenen Philanthropen vom Leder gezogen. Der Fehler des besagten Herrn Aydogan mag wohl A. seine Nationalität B. seine Religion und Last but not least C. das falsche Parteibuch sein. Anders sind die Demütigungen, die Herr Aydogan, immerhin ein veritabler Global Player und Mann mit Stil und Niveau, ertragen muss nicht zu erklären. Einmal will die Oberbürgermeisterin sein denkmalgeschütztes Gebäude einfach abreißen, ein anderes Mal will ihm der 1. Bürgermeister Uhlig sein Investment für einen Spottpreis abschwatzen, um vermutlich dann mit den üblichen Seilschaften selbst den Reibach zu machen. Baden-Badener Kommunalpolitik «at it’s best».

 

Allerdings wird das Ganze, nur weil man das schon so gewohnt ist, nicht besser. Den betroffenen Einzelhändlern erschloss sich auch nicht von welchen Millionen Wirtschaftsförderung, welche Sie angeblich gefordert hätten, der Stadtrat fabulierte. Vermutlich hat er im Corona-bedingten Stress etwas durcheinandergebracht und die Millionen gemeint, welche sein Parteifreund Weiss den Steuerzahler unnötig durch Versagen und Korruption beim Bauprojekt Leopoldsplatz gekostet hat. Eine wirkliche Reaktion der anderen im Stadtrat vertretenen Parteien fand hier einmal mehr nicht statt. Man fragt sich «warum sind Sie eigentlich da?» In der Vergangenheit hatte Herr Stadtrat Bloedt-Werner auch von Hämorriden in Zusammenhang mit der Partei der Grünen schwadroniert. Seine Präferenzen scheinen offensichtlich im Analbereich zu liegen. Kein Problem ich stehe als tolerante, aufgeklärte Frau für eine freie Sexualität ein.

In diesem Bereich hatte auch unlängst der SPD-Stadtrat Herr Henn einen Natursekt-Fetisch in Zusammenhang mit Demonstranten offenbart. Wie dem auch sei, egal ob Casanova, Anal-Fetischist oder Natursekt-Liebhaber, das ist alles in Ordnung, würden die testosterongesteuerten Herren eine bessere, bürgernahe Politik machen und Geschäft von Privat trennen. Ansonsten möchte man als Frau mit viel Lebenserfahrung und Vergangenheit den Herren zurufen, dass es, egal wen Sie durch dieses martialische Auftreten kombiniert mit dramatischen Gesten beeindrucken möchten, es nicht möglich ist, anatomische Defizite auszugleichen (zwinkersmiley).

Mit Freude und Respekt
Tina Tischer
Parteimitglied Grüne & politische Aktivistin
Baden-Baden


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