Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Zur goodnews4-Meldung „Bittere Entscheidung – Festspielhaus Baden-Baden beendet Saison ab sofort“ – Die Baden-Badener schlafen – Die Salzburger „versuchen es. Trotz allem!“

Baden-Baden, 18.06.2020, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Gertrud Mayer Stellung zu dem goodnews4-Bericht Bittere Entscheidung – Festspielhaus Baden-Baden beendet Saison ab sofort − Festspielhaus-Chef Stampa: «Ich muss die Sommerfestspiele schweren Herzens absagen».

So Markus Hinterhäuser und Helga Rabl-Stadler, die Präsidentin und der Intendant der Salzburger Festspiele am 10.6.2020 im Gespräch mit der FAZ, gefragt: „Ist das ihr Schlachtruf?“

«Wir möchten gerne den Menschen wieder dieses Erlebnis schenken, das durch nichts zu ersetzen ist.» Und was hat der hiesige Intendant Benedikt Stampa hierzu zu sagen: NICHTS!

«In deutschen Printmedien herrscht eine Gegenstimmung, da wird uns Verantwortungslosigkeit vorgeworfen.» Natürlich geht Baden-Baden den bequemeren Weg und fordert Spenden und Staatshilfen. Was aber wird aufgeführt und gespielt? NICHTS!

In Salzburg ist man kreativ und kürzt Opern, um den Corona-Bestimmungen Genüge zu tun. Es gibt «Elektra» mit Asmik Grigorian. Die Wiener Philharmoniker werden in reduzierter Besetzung spielen, auch die Berliner Philharmoniker. Es gibt Solistenkonzerte mit Grigory Sokolov, Martha Argerich und Igor Levit. «Ein ziemlich großzügiges Angebot – aber mit einem sehr präzisen Navigationssystem, damit sich möglichst wenige Besucher gleichzeitig im Raum begegnen, mit der Ausnahme des Konzertes. Und alles ohne Pause.» Und was gibt es in Baden-Baden? NICHTS!

Frage: Sollte der hiesige Intendant Stampa nach Salzburg in die Lehre gehen? Wie hält er es mit den längst verkauften Karten? Auch das kann er in Salzburg lernen. Dazu das Vorgehen von Helga Rabl-Stadler: «Alle unsere Gäste haben ein Schreiben bekommen, in dem sie gebeten werden, die Karten zurückzugeben und sich dafür ihr Geld erstatten zu lassen – oder es auf ein Konto für spätere Käufe zu speichern.»

«Wie ausschlaggebend war der wirtschaftliche Druck bei Ihrer Entscheidung, die Festspiele stattfinden zu lassen?» «Überhaupt nicht stark. Wir hätten es uns mit einer Absage viel leichter gemacht – sowohl organisatorisch wie auch finanziell. … Und jetzt … haben wir erlebt, wie sehr die Festspiele auch ökonomischer Motor sind. … Wir sind glücklich, wenn wir der Wirtschaft des Landes damit auch ein Zeichen der Hoffnung geben können.» Und was geschieht in Baden-Baden? NICHTS!

Es findet nichts statt und bezahlte Karten werden nicht ausbezahlt! Ist man immer noch auf der Suche – nein, nicht nach dem verlorenen Groschen- sondern nach dem Verlust von 6 Mill. Euro, die sich bis zum Jahresende noch stetig vermehren sollen?

Markus Hinterhäuser formuliert: «Das Wichtigste ist der Impuls, so etwas Utopisches wie die Salzburger Festspiele gerade in Zeiten einer politischen, sozialen und ökonomischen Not entstehen zu lassen. … Diesen Gegenentwurf formuliert zu haben, ist eine Verpflichtung für uns, gerade auch in diesen Zeiten. … Wir versuchen es. Trotz allem!»

Das sei Benedikt Stampa ins Stammbuch geschrieben! Unter einen Rettungsschirm des Landes aus Steuermitteln schlüpfen zu wollen, zeigt keinerlei Eigeninitiative. Was macht er, wenn er im Regen stehen bleibt?

Gertrud Mayer
Baden-Baden


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