Aus dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg

Migrationszahlen Baden-Württemberg – Familienzusammenführung Hauptgrund für Migration aus europäischen Ländern

Migrationszahlen Baden-Württemberg – Familienzusammenführung Hauptgrund für Migration aus europäischen Ländern

Stuttgart, 29.07.2020, Bericht: Statistisches Landesamt Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg stellt auf Basis der Ergebnisse des Mikrozensus 2019 fest, dass über 2,3 Millionen Menschen in Baden-Württemberg leben, die selbst nach Deutschland eingewandert sind.

Von diesen Zuwanderinnen und Zuwanderern stammen knapp eine Million Menschen aus den EU-28-Staaten und weitere circa 700.000 Menschen aus dem restlichen Europa. Damit kommen circa 42 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund der ersten Generation in Baden-Württemberg aus den 28 EU-Staaten und insgesamt 72 Prozent aus allen europäischen Ländern.

Das Hauptmotiv der Migration war für die aus Europa stammenden Mitbürgerinnen und Mitbürger die Familienzusammenführung: Über 700.000 Europäerinnen und Europäer und damit knapp 43 Prozent sind aufgrund der Familienzusammenführung nach Deutschland eingewandert. Die in Baden-Württemberg lebenden Menschen aus den EU-28-Staaten wanderten zu knapp 39 Prozent vor allem aufgrund der Familienzusammenführung ein. Nach der Familienzusammenführung war die Beschäftigungsperspektive das wichtigste Hauptmotiv für die Zuwanderung nach Deutschland. Knapp 26 Prozent aller in Baden-Württemberg lebenden Europäerinnen und Europäer nannten die Arbeitsperspektive als Hauptgrund der Einwanderung. Gut 62 Prozent der Zuwanderinnen und Zuwanderer aus Europa, die als Hauptmotiv die Beschäftigungsaussicht nannten, hatten vor der Einreise bereits eine Stellenzusage. Die aus den EU-28-Staaten stammenden Mitbürgerinnen und Mitbürger nannten zu knapp 32 Prozent die Arbeitsperspektive als Haupteinwanderungsgrund. Von diesen verfügten ebenfalls ungefähr 62 Prozent bereits vor Einwanderung über eine Stellenzusage.

Auch insgesamt waren die Familienzusammenführung, 41,3 Prozent, und die Arbeitsperspektive, 21,3 Prozent, die meistgenannten Hauptmotive der Zuwanderung für die in Baden-Württemberg lebenden Menschen mit Migrationshintergrund. 12,6 Prozent aller in Baden-Württemberg lebenden, nach Deutschland zugewanderten Menschen gaben als Hauptmotiv Flucht, Asyl oder internationaler Schutz an. 10,4 Prozent der in Baden-Württemberg lebenden Personen mit Migrationshintergrund der ersten Generation nannten die Gründung einer Familie als Hauptmotiv der Zuwanderung und weitere 4,4 Prozent das Studium beziehungsweise die Aus- oder Weiterbildung.

In Baden-Württemberg lebten 2019 insgesamt rund 3,7 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Privathaushalten. Dies entsprach rund einem Drittel der Bevölkerung. Unter den Menschen mit Migrationshintergrund verfügen fast zwei Drittel über eine eigene Migrationserfahrung, das heißt sie sind selbst nach Deutschland zugewandert. 47 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund im Bundesland sind Deutsche durch Geburt oder durch Einbürgerung. Als Mensch mit Migrationshintergrund gilt eine Person im Mikrozensus, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde.


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