Keine konzertierte Aktion auf Augenhöhe der Stadt- und Landkreise

Oberbürgermeister und Landräte appellieren an die Wirtschaft – Beschaffung von Schutzkleidung – Unklare Rolle der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH

Baden-Baden, 03.04.2020, Bericht: Christian Frietsch Die Stadtkreise Baden-Baden und Karlsruhe und die Landkreise Rastatt und Karlsruhe wollen nach Angaben des Rathauses Baden-Baden ihre Kräfte und ihr Know-how bündeln, um den Landkreisen und Kommunen in der Region durch die Produktion von Schutzausrüstung «wie Mund-Nasen-Schutz, sogenannte FFP 2 Masken und Schutzkittel» bei der Bewältigung der Corona-Krise zu helfen.

Nicht klar ist die Rolle der Technologieregion Karlsruhe, die in der Mitteilung der Stadtverwaltung erwähnt wurde. Eine politische oder staatliche Steuerungsfunktion für die Stadt- und Landkreise fällt dieser Karlsruher GmbH nicht zu. «Die Wirtschaftsregion und der badische Teil der Technologieregion Karlsruhe (TRK) wollen ihre Kräfte und ihr Know-how bündeln», heißt es in der Erklärung der Stadt Baden-Baden. Weder Baden-Baden noch der Landkreis Rastatt sind Teil einer Region Karlsruhe. Eine konzertierte Aktion auf Augenhöhe der Stadt- und Landkreise müsste auch in der Corona-Krise der richtige Weg sein.

«Die Landräte Toni Huber und Christoph Schnaudigel sowie Oberbürgermeisterin Margret Mergen und Oberbürgermeister Frank Mentrup haben gemeinsam mit IHK-Präsidenten Wolfgang Grenke an die Unternehmen der Region appelliert, die dringend notwendigen Schutzmaterialien herzustellen», heißt es vom Baden-Badener Rathaus.

«Alles, was es dazu braucht, kann die Wirtschaft unserer Region leisten», wird Landrat Toni Huber zitiert. «Das produzierende Gewerbe mit international tätigen Konzernen und mittelständischen Unternehmen verfüge über hochqualifizierte Fachkräfte und arbeite eng zusammen mit erstklassigen Forschungseinrichtungen wie dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT)», heißt es weiter in der Erklärung.

Der Karlsruher Landrat Schnaudigel sieht in einer konzertierten Aktion ein gutes Signal, «dass sich die TRK aus eigener Kraft gegen die Krise stemmt», was der Karlsruher Landrat damit meint, ist nicht ausgeführt. Die Karlsruher GmbH hat weder einen Wählerauftrag noch handelt es sich dabei eine Organschaft, die etwa die Bürger Baden-Badens repräsentiert. Baden-Baden ist kein Teil einer Region Karlsruhe.

IHK-Präsident Wolfgang Grenke unterstützte «das dringende Anliegen» und sei zuversichtlich, dass die starke Wirtschaft der Region hier Wege zu einer Kooperation und Produktion findet.


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