Klinik-Standort „Am Münchfeldsee“
Rastatter Bürgerinitiative zum Klinikprojekt – „OB Müller hat die BI informiert, verkehrslenkende Maßnahmen prüfen zu wollen“

Rastatt, 06.10.2025, Bericht: Redaktion Das ehrgeizige Projekt einer Großklinik in Rastatt «Am Münchfeldsee» wird es schwierig haben, in die Gänge zu kommen. Ob die Klinik überhaupt realisierbar ist, werden erst die nächsten Monate zeigen.
Der finanziell angeschlagene Gesellschafter Baden-Baden ist nur eine von mehreren Hürden, an denen das Projekt scheitern könnte. Der Traditionsverein FC Rastatt 04 ist möglicherweise bereit, den Rechtsweg zu beschreiten und nun erinnert die Bürgerinitiative Lärmschutz Rastatt Münchfeld/Siedlung e.V. an ein weiteres heikles Thema.
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Die Mitteilung von Iris Sutter und Thomas Kehrer der BI Lärmschutz Rastatt Münchfeld/Siedlung e.V. vom 5. Oktober 2025 im Wortlaut:
Bürgerinitiative kritisiert ungenügende Verkehrsanbindung des neuen Zentralklinikums am Münchfeldsee!
Ohne Querspange keine Klinik. Mit dieser Ansage haben Stadtverwaltung und Gemeinderat einst vor dem Rastatter Bürgerentscheid um Zustimmung für ihre Pläne für ein Klinikum am Standort Münchfeldsee geworben. Letzterer hatte sich unter anderem aufgrund seiner vorgeblich guten Anbindungsmöglichkeiten – dies bezog sich wohl nur auf die geplante Querspange, andere Anbindungsmöglichkeiten an Hauptverkehrsstraßen gibt es nicht – gegenüber dem auf dem benachbarten Merzeaugelände gelegenen Standort «Südlicher Stadteingang» im Standortauswahlverfahren durchgesetzt, obwohl dieser aufgrund seiner Lage an der L 75 deutlich besser ans Verkehrsnetz anzubinden ist.
Nach dem Bürgerentscheid stellte sich dann – für den Gemeinderat offenbar völlig unerwartet – heraus, dass am Standort Münchfeldsee die Anbindung eines Klinikums an die Querspange wohl nicht so einfach zu realisieren ist. Anlässlich einer Sitzung im Rathaus äußerten Verkehrsplaner aus dem Regierungspräsidium Karlsruhe Zweifel, dass bei der prospektiv schon ohne einen Klinikneubau hohen Verkehrsbelastung der Querspange die Anbindung eines Klinikums am genannten Standort verkehrsverträglich möglich ist. Dies hat wohl zu der Entscheidung geführt, das Parkhaus für Besucher und Mitarbeiter nicht am Standort Münchfeldsee, sondern auf dem benachbarten Merzeaugelände zu bauen, von wo es direkt an die L 75 angeschlossen werden kann. Das Klinikgebäude selbst wäre dann nur durch das Wohngebiet zu erreichen. Laut einer Verkehrsuntersuchung der Stadt Rastatt führt dies im Wohngebiet zu einer Verkehrszunahme um mindestens 3.000 Kfz/24h, eine Entwicklung, die die Bürgerinitiative nicht hinnehmen möchte, weil sich das Ziel einer nachhaltigen Verkehrsberuhigung im Wohngebiet so nicht erreichen lässt.
Die BI fordert daher, dass, wenn tatsächlich ein Klinikneubau am Standort Münchfeldsee entstehen sollte, die Querspange durch bauliche Maßnahmen so weit ertüchtigt wird, dass sie den durch das Klinikum und andere vorgesehene Baumaßnahmen entstehenden zusätzlichen Verkehr vollumfänglich aufnehmen kann, ohne dass es zu Verlagerungen von Verkehr auf die Badener Straße und in die Wohngebiete Münchfeld und Siedlung kommt.
Auf eine Anfrage diesbezüglich hat das Ministerium für Verkehr BW darauf hingewiesen, dass es Aufgabe der Stadt Rastatt bzw. Des Vorhabenträgers des Klinikums sein wird, die zum Erhalt der Leistungsfähigkeit der Querspange notwendigen Änderungen in die Planung einzubringen. Oberbürgermeisterin Müller hat nun die BI informiert, verkehrslenkende Maßnahmen prüfen zu wollen. Solche reichen nach Auffassung der BI in keiner Weise aus.
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