Digitalpakt Schule

Realschule Baden-Baden im Digitalisierungschaos – Neue Endgeräte für Schüler – Aber: „Ab sofort wieder ein traditionelles Klassenbuch aus Papier“

Realschule Baden-Baden im Digitalisierungschaos – Neue Endgeräte für Schüler – Aber: „Ab sofort wieder ein traditionelles Klassenbuch aus Papier“
Realschüler können sich über die ersten iPads freuen. Dunja Grimmig übergibt die Geräte an Realschulrektor Weiler. Foto: Matthias Götz/Stadt Baden-Baden

Baden-Baden, 05.11.2020, Bericht: Redaktion Die ersten iPads in Baden-Baden, die mit den Soforthilfen von Bund und Land im Rahmen des Digitalpakts Schule zur Verfügung gestellt wurden, hat die Realschule in Empfang genommen. Die Digitalisierung der Realschule scheint jedoch nicht in allen Bereichen gut voranzuschreiten.

«Aufgrund einer dauerhaften Störung im System von WebUntis, hat die Gesamtlehrerkonferenz am 21. Oktober 2020 beschlossen, den Betrieb von WebUntis ab sofort einzustellen», heißt es auf der Homepage der Schule. «Das bedeutet, dass das Online-Klassenbuch mit Nachschaumöglichkeit der Hausaufgaben, Bemerkungen zu einzelnen Schülerinnen und Schülern und der Vertretungsplan nicht mehr elektronisch gepflegt werden.» Die Schule werde «ab sofort wieder ein traditionelles Klassenbuch aus Papier führen und Vertretungspläne per Aushang in der Schule bekanntgeben». Dieser Schritt sei notwendig, «da wir Ihnen momentan keine verlässlichen Anzeigen über diese Plattform anbieten können». Man werde «allerdings ab sofort verstärkt darauf achten», dass alle Schüler ihre Hausaufgaben in den zu Schuljahresbeginn erworbenen Hausaufgaben-Timer eintragen. Zudem sollen die Eltern von den Klassenleitungen regelmäßig über die soziale Entwicklung Ihres Kindes informiert werden. «In Kombination mit den geplanten Lernstandsrückmeldegesprächen in den einzelnen Klassenstufen, sind wir davon überzeugt, dass Sie dauerhaft zufriedener sein werden, als mit einem nicht verlässlich funktionierenden Onlinesystem», heißt es weiter auf der Homepage der Realschule. Auch beinhaltet die Mitteilung die Bitte an die Eltern, «Ihr Kind regelmäßig darauf hinzuweisen, dass es den Vertretungsplan vor Verlassen der Schule im Schulhaus einsieht». Die Schule wolle sich bemühen, «Vertretungen für den Folgetag rechtzeitig auszuhängen, damit ein entsprechender Informationsfluss gewährleistet ist». Weshalb die Realschule nicht bei einer in anderen Schulen durchaus gängigen Online-Lösung bleibt und sich nicht um ein neues System bemüht, bleibt fragwürdig.

Die Mitteilung aus dem Baden-Badener Rathaus zu den ersten zur Verfügung gestellten Endgeräten im Wortlaut:

Im Rahmen des Digitalpakts Schule wurden den Kommunen in Baden-Württemberg insgesamt 130 Millionen Euro Soforthilfen von Bund und Land unter anderem für die Anschaffung von schulgebundenen Endgeräten zur Verfügung gestellt. Die Stadt Baden-Baden hat daraus als Schulträger für 19 Schulen eine Fördersumme von rund 580.000 Euro erhalten.

In Absprache mit den Schulen wurden Endgeräte ausgewählt, die sich problemlos in die vorhandene Infrastruktur der Schulen integrieren lassen. Damit sind nicht nur die derzeitige Nutzung als Leihgeräte, sondern auch die vom Gesetzgeber vorgeschriebene spätere Integration in die Schule sichergestellt. In einer europaweiten Ausschreibung wurden insgesamt 1.032 Tablets mit Zubehör ausgeschrieben.

Durch die derzeit hohe Nachfrage wurden Lieferverzögerungen erwartet. Umso erfreuter waren die Mitarbeiter des Fachgebiets Informationstechnik & Digitalisierung, dass bereits am ersten Schultag nach den Herbstferien die ersten Endgeräte an Baden-Badener Schulen ausgeliefert werden konnten. «Eine erste Tranche unserer bestellten Geräte ist vergangene Woche bei unserem Dienstleister eingetroffen und in kurzer Zeit für die Auslieferung vorbereitet worden», freut sich Dunja Grimmig, die für die Betreuung der Schulen beim Fachgebiet zuständig ist. Alle Geräte werden zunächst so vorbereitet, dass sie eindeutig einer Schule zugeordnet sind. Dies erleichtert die Administration und beugt Missbrauch vor. Für Unbefugte sind die Geräte dadurch nicht nutzbar.

Die ersten iPads nahm die Realschule in Empfang, weitere Geräte aus der ersten Tranche folgen in Absprache mit den Schulen in den nächsten Tagen. «Wir freuen uns, dass wir trotz der hohen logistischen Herausforderung bei über 1.000 Geräten zumindest einige Schulen zum Start nach den Herbstferien mit ersten Geräten versorgen können. Gerne hätten wir alle Schulen gleichermaßen bedient, leider sind uns hier aber durch die massive Nachfrage die Hände gebunden. Für die noch ausstehenden Lieferungen sind wir natürlich weiterhin im regelmäßigen Austausch mit unseren Lieferanten.» fasst Matthias Götz, Fachgebietsleiter der IT, die derzeit angespannte Versorgungslage zusammen.


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