Baden-Baden, 10.01.2020, Kommentar: Christian Frietsch Von der ganz schnellen Truppe ist die Baden-Badener Stadtverwaltung nicht immer.

Unbürokratische Hilfe für Anwohner in Baden-Oos bei der Vermüllung eines Anwesens geht erst mal tagelang durch die Mühlen der Bürokratie. goodnews4.de berichtete. Nach Auskunft der Anwohner gibt es nun die Zusage der Stadtverwaltung für die Entsorgung des Müllbergs vor der Haustür in der Ooser Bahnhofstraße.

Länger müssen Anwohner um das Markgraf-Ludwig-Gymnasium, MLG, auf eine Reaktion der Stadtverwaltung warten. Nach einer noch durch die Administration des ehemaligen Bürgermeisters Michael Geggus zu verantwortenden, ziemlich konfusen Konzeption, sind die Verkehrswege für die MLG-Schüler bis heute nicht geklärt. Vor Jahren hatten sich Anwohner darüber gewundert, dass der für die Schulgebäude verantwortliche Bürgermeister Michael Geggus an der Südseite des MLG zwei Meter hohe Zäune bauen ließ, die neben den halb so hohen Einfriedungen der angrenzenden Wohnhäuser einen Anschein eines Hochsicherheitstraktes erwecken. Man wolle das Übersteigen der Zäune durch die Schüler verhindern, hieß es damals aus dem Rathaus. Doch bis heute gibt es an dem Tor, das zu dem Grundstück führt, keine Schlösser.

Auf einem Schild an dem Hinterausgang der Schule befindet sich ein Schild «Für Unbefugte Zutritt verboten». Wer befugt ist, kann niemand so genau sagen. Längst hat sich der Weg über den ungesicherten Parkplatz hin zu den engen Hardstaffeln als zweiter Schulweg entwickelt. Dieses rückwärtige Tor zum MLG ist immer geöffnet und macht den MLG-Parkplatz am Wochenende auch noch zu einem beliebten kostenlosen öffentlichen Parkplatz zur Freude von Baden-Baden-Gästen aus nah und fern. Über diesen Parkplatz ohne Gehwege bewegen sich die Schüler kreuz und quer. Es ist vielleicht nur eine Frage der Zeit bis ein Befugter oder Unbefugter über diesen Teil des eigentlich nur als Parkplatz konzipierten MLG-Grundstücks, von einem Auto angefahren wird.

So auch klettern die Schüler einen unbefestigten Abhang hinauf in die angrenzende Turnerschaftshalle. Dort wiederum fehlt ein Zaunstück, durch das sich die Schüler hindurch bewegen. Meist ohne Aufsicht durch Lehrkräfte. So auch gestern bei Fotoaufnahmen von goodnews4.de vor dem Schulareal. Besorgt zeigte sich gestern eine Lehrkraft nicht etwa wegen des unkonventionellen Verkehrsweges für die Schüler, sondern reklamierte die Persönlichkeitsrechte ihrer Schutzbefohlenen bei etwaigen Fotoaufnahmen vom Schulgelände.

Sportlich bemerkenswert sind die Leistungen der Schüler, die die engen Fußgängerstaffeln mit ihren Mountainbike-Fahrrädern als Abfahrtstrecke nutzen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis einer der Schüler stürzt oder es Passanten erwischt, die von der Halbhöhenlage kommend die Staffeln nutzen. Die Frage ist nur, ob die erste Kollision durch einen der tollkühnen Mountainbike-Fahrer oder durch eine Schülergruppe verursacht wird, die in den engen Hardstaffeln kaum Platz für ein Ausweichmanöver finden. Die Stadtverwaltung stellte in Aussicht, Sperren und Schilder anzubringen. Das Schildbürger-Denkmal von Michael Geggus wird darunter nicht leiden.

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