Tief Alja und Tief Burglind mit Orkan-Böen
Sturmwarnung für Baden-Baden - Sturmböen Stärke 10 - Deutscher Wetterdienst: "Im Vergleich zu letzten Stürmen nochmal eine Schippe drauf"
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goodnews4-O-TON-Interview von Nadja Milke mit Sarah Jäger
Baden-Baden, 03.01.2018, 00:00 Uhr, Bericht: Christian Frietsch «Ich würde sagen schon ernst, auf jeden Fall», antwortete Sarah Jäger, Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes, im goodnews4-O-TON-Interview auf die Frage, ob die aktuelle Sturmwarnung ernst zu nehmen sei. «Gerade im Vergleich zu den letzten Stürmen, die wir hatten, wird morgen nochmal eine Schippe draufgelegt», kündigte die Meteorologin gestern einen unruhigen ersten Mittwoch des Jahres 2018 an.
«Es wird im Laufe des Vormittags wirklich mit schweren Sturmböen der Stärke 10 bis ins Flachland gerechnet werden und in Zusammenhang mit einer Schauer- beziehungsweise Gewitterlinie kann es durchaus auch mal sein, dass Böen der Stärke 11, vielleicht sogar vereinzelt der Stärke 12 möglich sind», warnt Sarah Jäger. Aktivitäten im Freien solle man heute lieber meiden, rät die Meteorologin. Es könne durchaus sein, dass Gegenstände herumfliegen, teilweise vielleicht sogar Bäume entwurzelt werden, mahnt Sarah Jäger zur Umsicht. Bei Unwetterwarnungen gelte immer: «Was nicht unbedingt sein muss, sollte man lieber lassen und daheim bleiben.»
Der gefühlte Herbststurm im Januar sei aber nicht unbedingt etwas Ungewöhnliches oder gar ein Folge des Klimawandels: «Wir haben immer wieder Winter, wo es solche Sturmtiefs durchaus gibt und das liegt daran, dass wir in einer zonalen Westströmung sind. Im Moment rauscht einfach ein Tief nach dem anderen durch und wenn die eine südlichere Zugbahn nehmen, dann wird es auch hier in Süddeutschland stürmisch.»
Der Blick auf die nächsten Tage fällt der Meteorologin nicht leicht. Schwierig machen ihr bei der Beurteilung die Tiefs, die immer wieder durchziehen werden. Es deute sich vielleicht Anfang nächster Woche wieder ein kurzer Wintereinbruch an. Dieser sei aber nicht nachhaltig, «weil es danach schon wieder mit den Temperaturen hoch geht», kündigt Sarah Jäger eine weitere Achterbahnfahrt des Wetters auch zu Beginn des Januars 2018 an.
Abschrift des goodnews4-O-TON-Interviews mit Sarah Jäger:
goodnews4: Für morgen gibt es eine Sturmwarnung für unseren Raum, also auch für Baden-Baden. Ist die Warnung ernst zu nehmen?
Sarah Jäger: Ich würde sagen schon ernst, auf jeden Fall. Gerade im Vergleich zu den letzten Stürmen, die wir hatten, wird morgen nochmal eine Schippe draufgelegt. Es wird im Laufe des Vormittags wirklich mit schweren Sturmböen der Stärke 10 bis ins Flachland gerechnet und in Zusammenhang mit einer Schauer- beziehungsweise Gewitterlinie, kann es durchaus auch mal sein, dass Böen der Stärke 11, vielleicht sogar vereinzelt der Stärke 12 möglich sind. Vor allem für das Bergland, da muss auch mit Orkanböen gerechnet werden.
goodnews4: Was bedeutet denn Bergland? Ab welcher Höhe gilt das?
Sarah Jäger: Ich würde sagen, oberhalb 800 Meter, wobei morgen muss man bedenken, dass diese orkanartigen Böen durchaus bis ins Flachland gehen können.
goodnews4: Gibt es notwendige Vorsichtsmaßnahmen, zu denen Sie raten?
Sarah Jäger: Ich würde morgen Aktivitäten im Freien meiden. Es kann durchaus sein, dass Gegenstände herumfliegen, teilweise vielleicht sogar Bäume entwurzelt werden. Also, wie immer bei Unwetterwarnungen gilt halt dann: Was nicht unbedingt sein muss, sollte man lieber lassen und daheim bleiben.
goodnews4: Wie kommt es denn in dieser Jahreszeit zu der eher Herbststurm anmutenden Wetterlage?
Sarah Jäger: Wir haben immer wieder Winter, wo es solche Sturmtiefe durchaus gibt, und das liegt daran, dass wir in einer zonalen Westströmung sind. Im Moment rauscht einfach ein Tief nach dem anderen durch und wenn die eine etwas südlichere Zugbahn nehmen, dann wird es durchaus auch hier in Süddeutschland ein bisschen stürmisch.
goodnews4: Wie lange wird denn das stürmische Wetter dauern und wann wird’s endlich Winter?
Sarah Jäger: Schwierig, gerade die Tiefs, die ich schon angesprochen habe, ziehen immer wieder durch. Es deutet sich vielleicht Anfang nächster Woche wieder ein kurzer Wintereinbruch an, wobei er dann wirklich nur sehr kurz ist und nicht nachhaltig, weil es danach auch schon wieder mit den Temperaturen hoch geht.
goodnews4: Und dann kommt auch wieder der Sturm?
Sarah Jäger: Auch der Wind ist dann immer wieder ein Thema.
goodnews4: Vielen Dank für das Interview.
Das Interview führte Nadja Milke für goodnews4.de.
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goodnews4-O-TON-Interview von Nadja Milke mit Sarah Jäger
Amtliche Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes:
Amtliche Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen
Mi, 3. Jan, 00:00 – Fr, 5. Jan 18:00 Uhr
Es tritt ergiebiger Dauerregen mit Unterbrechungen auf. Dabei werden Niederschlagsmengen zwischen 70 l/m² und 100 l/m² erwartet. In Staulagen werden Mengen um 120 l/m² erreicht.
ACHTUNG! Hinweis auf mögliche Gefahren: Infolge des Dauerregens sind unter anderem Hochwasser an Bächen und kleineren Flüssen sowie Überflutungen von Straßen möglich. (Details: www.hochwasserzentralen.de). Es können zum Beispiel Erdrutsche auftreten. Schließen Sie alle Fenster und Türen!
Vorabinformation Unwetter vor Orkanböen
Mi, 3. Jan, 03:00 – 13:00 Uhr
Ab Mitternacht nimmt der Wind deutlich zu. Ausgangs der Nacht sind von Westen her verbreitet schwere Sturmböen um 100 km/h (Bft 10) wahrscheinlich. Bei kräftigen Schauern und Gewittern treten vorübergehend orkanartige Böen bis 115 km/h (Bft 11) auf, gebietsweise sind auch Orkanböen über 120 km/h (Bft 12) nicht ausgeschlossen. Ab Mittag nimmt die Unwettergefahr ab, wenngleich sich weiterhin Schauer und Gewitter mit teils schweren Sturmböen bis 100 km/h (Bft 10) bilden können.
Dies ist ein erster Hinweis auf erwartete Unwetter. Er soll die rechtzeitige Vorbereitung von Schutzmaßnahmen ermöglichen. Die Prognose wird in den nächsten 18 Stunden konkretisiert. Bitte verfolgen Sie die weiteren Wettervorhersagen mit besonderer Aufmerksamkeit.
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