Aufatmen in Oppenau

Verantwortliche loben fünftägigen Einsatz der Polizei in Oppenau – Statements von Innenminister Strobl und Ortenau-Landrat Scherer

Verantwortliche loben fünftägigen Einsatz der Polizei in Oppenau – Statements von Innenminister Strobl und Ortenau-Landrat Scherer
Innenminister Thomas Strobl (links) und Landrat Frank Scherer (rechts) gratulieren der Polizei. Fotos: Archiv

Bild Christian Frietsch Bericht von Christian Frietsch
18.07.2020, 00:00 Uhr



Oppenau Die kuriosen fünf Tage von Oppenau endeten gestern am frühen Abend mit der Festnahme von Yves Rausch, der am vergangenen Sonntagmorgen unter anderem mit Pfeil und Bogen bewaffnet vier arglosen Polizeibeamten die Schusswaffen abnahm.

Polizeipräsident Reinhard Renter hatte die Marschrute im goodnews4-Interview schon vor drei Tagen kurz und bündig formuliert: «Bis wir ihn finden.» Er dementierte gestern vorläufig auch eine von etlichen Spekulationen, nach der Yves Rausch eine rechtsradikale Gesinnung haben soll. goodnews4.de berichtete. Auch wenn die vier Polizeibeamten einigem Gespött ausgesetzt waren, zeigte sich das defensive Verhalten wohl als die richtige und besonnene Reaktion. Die mit Hunderten von Eisatzkräften geführte Jagd auf den «Bogenmann» konnte schließlich ohne Blutvergießen abgeschlossen werden und die Dienstwaffen der Polizisten dürften wieder in die Halfter der Beamten wandern.

Bei einer Pressekonferenz gestern Abend gab es keine spektakulären Neuigkeiten zu hören, die Ermittlungen zu den Details des Falls werden einige Zeit dauern. Zeugen hatte geholfen, den Flüchtigen zu fassen, war eine der wenigen konkreten Einzelheiten, die schon zu erfahren waren. In zwei Erklärungen nahmen der für die Polizei zuständige Innenminister Thomas Strobl, und Frank Scherer, Landrat der Ortenau Stellung.

Statement von Innenminister Thomas Strobl:

«Das war ein erstklassiger Zugriff aus dem Bilderbuch, der Gott sei Dank ohne Blutvergießen gelungen ist. Es ist eine große Erleichterung, dass der mutmaßliche Tatverdächtige nach tagelanger Suche durch die Polizei festgenommen werden konnte. Mir fällt ein Schwarzwald-Felsbrocken vom Herzen. Vor allem für die Menschen, die rund um Oppenau leben, endet nach fünf Tagen die Zeit der Ungewissheit und Angst. Mein Dank gilt in erster Linie den Einsatzkräften der Polizei, die in den letzten Tagen unter teilweise schwersten Bedingungen unermüdlich im Einsatz waren. Nicht zuletzt war es dieser Fahndungsdruck, der zum Erfolg und somit zur Festnahme des bewaffneten Flüchtigen führte», erklärte Innenminister Thomas Strobl in einer ersten Stellungnahme.

Der 31-Jährige Yves Rausch hatte am vergangenen Sonntag die Dienstwaffen von vier Polizisten bei einer Kontrolle in einer illegal von ihm genutzten Hütte geraubt. Er hatte zuvor die Beamten mit einer Schusswaffe bedroht und befand sich seitdem auf der Flucht.

Hunderte von Einsatzkräften der Polizei, darunter auch Spezialeinheiten und Polizeihubschrauber mit Wärmebildkameras, waren seit Sonntag zur Fahndung und zum Schutz der Bevölkerung in Oppenau eingesetzt. Schlussendlich konnte der Flüchtige nach Hinweisen aus der Bevölkerung festgenommen und die von ihm geraubten Dienstwaffen sichergestellt werden.

«Die Taktik der Polizei ging voll auf und ich möchte allen Einsatzkräften recht herzlich danken. Wieder einmal hat die Polizei Baden-Württemberg hervorragende Arbeit zum Schutz unserer Bevölkerung geleistet. Dafür habe ich dem Präsidenten des Polizeipräsidiums Offenburg Reinhard Renter meinen Respekt und meine Anerkennung heute Abend telefonisch ausgesprochen», so Minister Thomas Strobl.

Statement Landrat Frank Scherer, Landrat der Ortenau:

«Ich bin erleichtert und sehr dankbar, dass der Großeinsatz in Oppenau, der die Bürger im Renchtal und in der ganzen Ortenau in den letzten Tagen intensiv beschäftigt und verunsichert hat, ein gutes Ende gefunden hat und vor allen Dingen niemand gravierende gesundheitliche Schäden davongetragen hat. Mein besonderer Dank und meine Anerkennung gilt allen eingesetzten Polizeikräften, stellvertretend Herrn Polizeipräsidenten Reinhard Renter sowie seinem Vizepräsidenten und Einsatzleiter Jürgen Rieger, der Staatsanwaltschaft Offenburg mit Herrn Dr. Herwig Schäfer an der Spitze, der Stadt Oppenau mit Herrn Bürgermeister Uwe Gaiser sowie allen Einsatzkräften und Helfern von Feuerwehr, Bergwacht, DRK und THW sowie den Revierförstern von Oppenau, meinem Amt für Waldwirtschaft und von ForstBW. Sie alle haben es in einer großartigen Gemeinschaftsleistung, mit unerschöpflichem Engagement und der notwendigen Besonnenheit geschafft, einen der größten Einsätze im Ortenaukreis zu meistern und den Tatverdächtigen zu fassen.»


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