Hauptausschusssitzung am Montagabend

Nora Waggershauser präsentierte den Baden-Badener Gemeinderäten kreative Zielgruppen - „Die ‚neuen Reichen‘, die Einkaufstouristin, der Designhotel-Fan, die Baden-Württembergerin“

Nora Waggershauser präsentierte den Baden-Badener Gemeinderäten kreative Zielgruppen - „Die ‚neuen Reichen‘, die Einkaufstouristin, der Designhotel-Fan, die Baden-Württembergerin“
Nora Waggershauser präsentierte im Hauptausschuss des Baden-Badener Gemeinderats das neue Tourismus-Marketingkonzept.

Baden-Baden, 20.02.2018, Kommentar: Christian Frietsch Gestern Abend präsentierte Nora Waggershauser, Geschäftsführerin der Baden-Baden Kur und Tourismus GmbH, im Hauptausschuss des Baden-Badener Gemeinderates ihr neues Tourismus-Marketingkonzept. Dies gerät in die gerade ausgebrochene Diskussion um Ursachen und Folgen von Leerständen und Sorgen der Einzelhändler in der Baden-Badener Innenstadt goodnews4.de berichtete.

Die Kur- und Tourismus-Chefin präsentierte gleich 13 neue, etwas abstrakt anmutende Typologien einer wohl kreativen Creativ-Group: «Die Wellnesstouristen, die Casinogänger, die Stammgäste, der Kongressbesucher, die ‘neuen Reichen’, die Einkaufstouristin, der Designhotel-Fan, die ‘New Pop Festival’-Besucherin, der Familientrip, die Kulturgenießer, die Kurgänger, die Internationalen, die Baden-Württembergerin.» Ob es auch die «alten Reichen» noch geben soll oder welche Rolle der ausgediente reiche Alte spielt, wird abzuwarten sein. Aber vielleicht wird die unter der «Einkaufstouristin» gefasste Typologie dem besorgten Matthias Vickermann die fehlenden Kunden in die Innenstadt zurückbringen. Und mit dem «Designhotel-Fan» erhielt das Hotel Roomers sogar seine eigene Zielgruppe innerhalb der Baden-Badener Agenda.

Einen neuen Slogan für Baden-Baden stellte Nora Waggershauser gestern Abend im Rathaus auch vor: «The good-good life». Echte good-goodnews also gestern Abend im kreativen Baden-Badener Rathaus. Verschiedene Versionen des immer wieder neuen «New Baden-Baden» sind auch regelmäßig in der New York Times nachzulesen. Einmal 2006 und das andere mal 2017. goodnews4.de berichtete.

Die anderen Themen des arbeitsreichen Abends im Baden-Badener Gemeinderat im goodnews4-Kurz-Protokoll von Nadja Milke zur 35. Sitzung des Hauptausschusses.


goodnews4-Kurz-Protokoll zur 35. Sitzung des Hauptausschusses im Gemeinderat von Baden-Baden, Montag, 19. Febraur 2018


TOP 1 Informationen der Verwaltung

Keine Informationen.


TOP 2 Neues Tourismuskonzept für Baden-Baden

Nora Waggershauser, Geschäftsführerin der Baden-Baden Kur und Tourismus GmbH, präsentierte Teile des neuen Tourismuskonzepts für Baden-Baden. Eine ausführliche Präsentation für die Medien kündigte sie für nächste Woche an.

Ziel sei es gewesen, eine touristische Leitlinie für alle Akteure zu formulieren und die strategische Ausrichtung festzulegen. Die Marke Baden-Baden habe sich in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt durch die bekannten Kulturangebote wie Festspielhaus, Museum Frieder Burda, LA8 und jüngst das Hotel Roomers, die neuen Angebote im Casino The Grill und Bernstein. Gleichzeitig gebe es noch das «alte Bild» von Baden-Baden mit dem Image «von starker Frequentierung einer höheren Altersklasse».

In 17 Interviews, zwei Workshops mit «den wichtigsten touristischen Akteuren» sowie einer Gästebefragung im Einzelhandel und Tourismus seien ein neues Bild und ein klares Profil für Baden-Baden entstanden. Insgesamt 13 Zielgruppen definierte Nora Waggershauser: «Die Wellnesstouristen, die Casinogänger, die Stammgäste, der Kongressbesucher, die ‘neuen Reichen’, die Einkaufstouristin, der Designhotel-Fan, die ‘New Pop Festival’-Besucherin, der Familientrip, die Kulturgenießer, die Kurgänger, die Internationalen, die Baden-Württembergerin.» Drei Marketingziele sind in dem neuen Tourismuskonzept formuliert: «Öffentliche Wahrnehmung für das veränderte Markenimage», «neue und jüngere Kunden», «höhere Gäste- und Übernachtungszahlen im Qualitätssegment». Baden-Baden stehe «für eine einzigartige touristische Kompetenzbündelung auf höchsten Niveau» und biete «die gesamte Bandbreite eines internationalen Tourismusstandorts»: Gesundheit, Natur, Kultur, Spiel, Shopping und Kongress. Kommuniziert werden soll dies künftig mit einem neuen Slogan für Baden-Baden: «The good-good life».

Als touristische Leitlinien gab Nora Waggershauser den Mitgliedern des Hauptausschusses auf den Weg: «Stadt- und Straßenbild müssen ‘The good-good life’ ausstrahlen und dürfen das Marken- und Leistungsversprechen nicht durchkreuzen. Der Verkehr muss reduziert werden, weil Abgase und Stop-and-Go das Erleben von ‘The good-good life’ erschweren. Damit ‘The good-good life’ erlebbar bleibt, muss ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Tages- und Übernachtungsgästen sichergestellt werden. Das hohe Niveau der touristischen Einrichtungen muss für ‘The good-good life’ erhalten und gegebenenfalls sogar ausgebaut werden.»


TOP 3 Einzelhandels- und Touristenbefragung;
Vorstellung der Ergebnisse und weiteres Vorgehen

Stefan Holl, Geschäftsführer GMA, präsentierte das Ergebnis der Einzelhandels- und Touristenbefragung. goodnews4.de berichtete. Mehr: PDF Präsentation Ergebnis Einzelhandels- und Touristenbefragung.

Armin Schöpflin, CDU-Fraktionsvorsitzender, stellte eingangs der Debatte im Hauptausschuss die Frage: «Wie packen wir es an?» und verwies auf einen Antrag seiner Fraktion. PDF Antrag der CDU. Die Mitglieder des Hauptausschuss waren sich darin einig, dass ein Marketingkonzept erarbeitet werden müsse. Dies sei ein Thema für die Gemeinderatsklausur, die in drei Wochen stattfinde. Beate Böhlen beantragte für die Fraktion der Grünen eine Vertagung der Entscheidung über die Erhöhung der Zuschüsse für den Verein Baden-Baden Innenstadt bis ein solcher Strategieplan vorliege. Bei der anschließenden Abstimmung folgten alle Hauptausschussmitglieder den Anträgen von CDU und Grünen.


TOP 4 Jahresbericht 2017 und Planung 2018 des Kulturbüros (Fachbereich Kultur)

Aus der Beschlussvorlage der Verwaltung: Das Kulturbüro ist jetzt seit Oktober 2016 ein Fachgebiet des Fachbereichs Kultur und versteht sich dabei als Schnittstelle zwischen den städtischen Kulturinstitutionen als auch zu den weiteren Kulturinstitutionen in der Stadt, wozu auch die kulturellen Vereine zählen. Neben dieser Koordinierungsfunktion führt das Kulturbüro eigene Veranstaltungen durch, betreut die Städtepartnerschaften und übernimmt die Koordination von Europaangelegenheiten und grenzüberschreitender Zusammenarbeit. Eine tabellarische Übersicht aller Aktivitäten des Jahres 2017 sowie der Planungen für das Jahr 2018 sind als Anlage dieser Beschlussvorlage beigefügt. Auf wesentliche Punkte wird im Folgenden kurz eingegangen. Mehr: PDF Beschlussvorlage.


TOP 5 Jahresbericht der Stadtbibliothek 2017

Aus der Beschlussvorlage der Verwaltung: Die Stadtbibliothek berichtet über die positive Entwicklung der Institution im zurückliegenden Kalenderjahr und legt Vergleichszahlen zu den Vorjahren vor. Mehr: PDF Jahresbericht der Stadtbibliothek 2017.

Kritik gab es von Beate Böhlen, der die Angebote der Stadtbibliothek nicht ausreichten angesichts eines Budgets von 1,2 Millionen Euro pro Jahr, das die Stadtbibliothek nicht selbst erwirtschaften müsse.


TOP 6 Jahresbericht 2017 des Stadtmuseums/Stadtarchivs und Programm des Stadtmuseums 2018

Heike Kronenwett, Leiterin des Stadtmuseums und Stadtarchivs, präsentierte die wichtigsten Daten und Fakten aus dem Jahresbericht. Mehr: PDF Jahresbericht 2017 des Stadtmuseums/Stadtarchivs.

Kurt Hochstuhl, SPD-Fraktionsvorsitzender, fragte nach dem Stand der Planungen über einen Umzug des Stadtarchivs aus dem Baldreit. goodnews4.de berichtete. Oberbürgermeisterin Mergen antwortete, dass die Verwaltung gerade die Grundsatzfrage vorbereite und das Ergebnis noch vor der Sommerpause präsentieren wolle.


TOP 7 Kundenbefragung in den Bürgerbüros und den Ortsverwaltungen
Information über die Ergebnisse

Aus der Beschlussvorlage der Verwaltung: Die Ergebnisse der Kundenbefragung werden zur Kenntnis genommen. 2. Die nach Auswertung der Kundenbefragung erarbeiteten Vorschläge − insbesondere die zunächst probeweise Flexibilisierung der Öffnungszeiten im Bürgerbüro Briegelacker − werden befürwortet. Zum Ende der halbjährigen Probephase soll über die sich ergebende Kundenfrequenz und über das weitere Vorgehen bei den Optimierungsvorschlägen berichtet werden. Mehr: PDF Beschlussvorlage.

Der Hauptausschuss stimmte einstimmig für die Vorlage der Verwaltung.


TOP 8 Umbau Schotterfläche in Stellplätze an der Rheintalhalle (Nordseite)
− Projektfortschreibungsbeschluss

Aus der Beschlussvorlage der Verwaltung: Für den Umbau der Schotterfläche an der Nordseite der Rheintalhalle in Sandweier hat der Bau- und Umlegungsausschuss in seiner Sitzung vom 10.07.2017 den Projektbeschluss mit Gesamtkosten von 200.000 Euro gefasst. Bei der seitdem durch das von der Stadt Baden-Baden beauftragte Planungsbüro erarbeiteten Planung sind nun zusätzlich erforderliche Maßnahmen auf Grund von Bodenuntersuchungen und Kanalbefahrung festgestellt worden. Hinzu kommen weitere Ergänzungen wie die Verlegung der Müllcontainerstellfläche auf die gegenüberliegende Straßenseite und die nicht in der Kostenschätzung enthaltene Beleuchtung. Daraus ergeben sich Mehrkosten von ca. 85.000 Euro.

Der Hauptausschuss stimmte einstimmig für die Vorlage der Verwaltung.


TOP 9 Aufhebung der Haushaltssperre bei Teilergebnishaushalt 11210 Klimaschutz, Sachkonto 443700000

Aus der Beschlussvorlage der Verwaltung: Anlässlich der Haushaltsberatungen 2018/2019 wurde für das das Sachkonto 443700000 (Öffentlichkeitsarbeit, Marketing) beim Teilergebnishaushalt 11210 Klimaschutz eine Haushalssperre festgelegt. Innerhalb des Gemeinderats bestand eine gewisse Unstimmigkeit über die Notwenigkeit des Mittelansatzes im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus bestand Unklarheit darüber, für welche Ziele und Zwecke die Haushaltsmittel verwendet werden sollen. Die Verwaltung empfiehlt dem Hauptausschuss, die Haushaltssperre aufzuheben, um die bisherige Öffentlichkeitsarbeit im Bereich des Klimaschutzes fortsetzen zu können. Mehr: PDF Klimaschutzziele der Stadt Baden-Baden.

Günter Seifermann, Die Grünen, erinnerte an den Grund dafür, dass er bei den Haushaltsberatungen den Sperrvermerk beantragt hatte. In der Vergangenheit seien die Aktionen zum Thema Klimaschutz, die mit den Haushaltsmitteln finanziert werden, erst im Nachhinein bekannt gegeben worden. Auch in der neuen Vorlage seien dazu keine Angaben zu finden. Kurt Hochstuhl und Armin Schöpflin schlossen sich der Kritik an und letzterer beantragte erfolgreich die Vertagung der Entscheidung bis die Informationen vorliegen.


TOP 10 Änderung des Gesellschaftsvertrags der Gewerbeentwicklung Baden-Baden GmbH

Aus der Beschlussvorlage der Verwaltung: Der Gesellschaftsvertrag der GEBB wurde letztmalig im Jahr 2014 im Rahmen der Anpassung an den Mustergesellschaftsvertrag der Stadt Baden-Baden geändert. Zur Beachtung der aktuellen Vorschriften des kommunalen Unternehmensrechts (§§ 102 ff. GemO) sind weitere Regelungen zu ändern bzw. zu ergänzen. Diese Anpassungen werden hiermit vorgenommen.

Der Hauptausschuss stimmte einstimmig für die Vorlage der Verwaltung.


TOP 11 Änderung des Gesellschaftsvertrags der Krematorium Baden-Baden GmbH

Aus der Beschlussvorlage der Verwaltung: Der Gesellschaftsvertrag der Krematorium Baden-Baden GmbH soll an den Muster-Gesellschaftsvertrag der Beteiligungsrichtlinie der Stadt Baden-Baden angepasst werden. Die Beteiligungsrichtlinie wurde am 28.01.2013 vom Gemeinderat der Stadt Baden-Baden beschlossen. Es soll darauf hingewirkt werden, dass die Richtlinie für alle Beteiligungen der Stadt Baden-Baden eine verbindliche Grundlage darstellt. Demzufolge sollen, soweit möglich, die Gesellschaftsverträge entsprechend angepasst werden. Aus diesem Grund beinhaltet die Beteiligungsrichtlinie neben den Grundsätzen und Standards für das Zusammenwirken aller Beteiligten auch einen Muster-Gesellschaftsvertrag, an den nun der Gesellschaftsvertrag der Krematorium Baden-Baden GmbH angepasst werden soll. Die aktuellen Vorschriften des kommunalen Unternehmensrechts wurden beachtet. Der § 9 Abs. 2 des Gesellschaftsvertrags sieht vor, dass den Vorsitz des Aufsichtsrates die Oberbürgermeisterin oder ein von ihr bestimmter Dezernent übernimmt. Es ist beabsichtigt, dass der Aufsichtsratsvorsitz wie bisher vom Ersten Bürgermeister übernommen wird und damit die ständige Vertretung der Oberbürgermeisterin als Vorsitzende im Aufsichtsrat übernimmt.

Der Hauptausschuss stimmte einstimmig für die Vorlage der Verwaltung.


TOP 12 Annahme und Vermittlung von Spenden, Schenkungen, Erbschaften und sonstigen ähnlichen Zuwendungen;
Entscheidung über die Annahme und Vermittlung

Der Hauptausschuss stimmte einstimmig für die Vorlage der Verwaltung.


TOP 13 Anfragen aus dem Gemeinderat

Keine Anfragen.


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