Nach Hilferuf von BBI-Chef Vickermann

OB Mergen reagiert auf Sorgen des Baden-Badener Einzelhandels - "Künftige Einzelhandelsgeschäfte setzen eher auf größere Ladeneinheiten" - "Umbaumaßnahmen, die die Stadt begleiten wird"

OB Mergen reagiert auf Sorgen des Baden-Badener Einzelhandels - "Künftige Einzelhandelsgeschäfte setzen eher auf größere Ladeneinheiten" - "Umbaumaßnahmen, die die Stadt begleiten wird"
OB Mergen gehe davon aus, "dass nicht wenige der zurzeit leer stehenden Geschäfte bald wieder Nachmieter finden“, heißt es in der Mitteilung aus dem Rathaus.

Baden-Baden, 24.02.2018, 00:00 Uhr, Bericht: Christian Frietsch Mit einer Mitteilung an die Medien reagiert das Baden-Badener Rathaus offenbar auf das goodnews4-O-TON-Interview mit Matthias Vickernann, Vorsitzender des Vereins Baden-Baden Innestadt. goodnews4.de berichtete. Warum die Stadtverwaltung nun gerade mit einer Stellungnahme an die Öffentlichkeit tritt, wird nicht erklärt.

Der Vorsitzende des Vereins der Einzelhändler in der Innenstadt hatte die Stadtverwaltung im goodnews4-O-TON-Interview scharf kritisiert: «Ich erlebe es jetzt seit vier Jahren, egal welchen Appel ich hatte, alle wundern sich, dass die Geschäfte leer stehen, dass sich die Stadt so negativ entwickelt hat in den letzten vier, fünf Jahren und ich weiß nicht, was die Damen oder Herren im Gemeinderat noch aufrütteln müsste, damit die mal erkennen, dass es ja schon wirklich fast zu spät ist.» Darauf geht der Text des Rathauses nicht ein. Dort heißt es aber «die Signale von Oberbürgermeisterin Margret Mergen» seien «eindeutig: Der Einzelhandel und dessen Entwicklung ist uns ein wichtiges Anliegen».

In der Erklärung wird eine Reihe von Maßnahmen der Stadtverwaltung gelobt. Und das Thema «Zukunft des Einzelhandels» sei «übrigens ein Schwerpunkt der bevorstehenden Klausurtagung von Gemeinderat und Stadtverwaltung ».

Die Prognosen von Matthias Vickermann relativiert die optimistische Baden-Badener Oberbürgermeisterin. «Margret Mergen geht davon aus, dass nicht wenige der zurzeit leer stehenden Geschäfte bald wieder Nachmieter finden», heißt es. Und die Rathaus-Chefin klärt die Einzelhändler über die Zukunft ihrer Branche auf: «Künftige Einzelhandelsgeschäfte setzen eher auf größere Ladeneinheiten. Dazu sind Umbaumaßnahmen erforderlich, die die Stadt denkmalrechtlich und konstruktiv begleiten wird», heißt es in der Erklärung aus dem Rathaus. In welchem Ausmaß das Rathaus nun das Ende der kleineren Einzelhändler vorhersieht, ist nicht weiter erläutert. Nur die geheimnisvolle Ankündigung, dass «der unteren Denkmalbehörde im Rathaus mehrere Anträge» vorliegen würden, aus denen hervorgehe, «dass Nachmieter vor der Neueröffnung umbauen wollen».

Die Erklärung der Stadt Baden-Baden im Wortlaut:

Die Stadtverwaltung arbeitet kontinuierlich und konsequent daran, die Attraktivität der Innenstadt für die Zukunft zu sichern. Davon profitiert laut Stadtpressestelle auch der Einzelhandel. Die Signale von Oberbürgermeisterin Margret Mergen sind eindeutig: «Der Einzelhandel und dessen Entwicklung ist uns ein wichtiges Anliegen.»

In enger Abstimmung zwischen Stadtverwaltung, Gemeinderat und Vertretern des Einzelhandels wird darüber nachgedacht, wie sich die Situation des Einzelhandels verbessern lässt. Eine Herausforderung, zumal sich der Handel bundesweit durch sich ändernde Rahmenbedingungen strukturell in keiner leichten Situation befindet. Eine der größten Ursachen liegt im wachsenden Internethandel.

Bereits jetzt kommen zahlreiche Maßnahmen des Rathauses der Sicherung des Einzelhandelsstandortes entgegen. So die Sanierung des Bereichs um den Europäischen Hof, die Umsetzung des Beleuchtungskonzepts - aktuell gerade an der Trinkhalle und deren Umfeld -, das neue Parkleitsystem, die Neuinstallation der Weihnachtsbeleuchtung, die Bezuschussung der Einzelhandelsinitiative «Baden-Baden Innenstadt» (BBI) oder mehrere durch die Stadt unterstützte und Frequenz bringende Veranstaltungen, darunter unter anderem das neue Stadtfest auf dem Marktplatz und der Christkindelsmarkt.

All dies sind Rahmenbedingungen und Initiativen, um die Baden-Baden von anderen Städten beneidet wird. Und letztlich werden der neue Leopoldsplatz und sein Umfeld, die beide in enger Abstimmung mit dem umliegenden Einzelhandel aufwändig saniert werden, mit ihrer städtebaulichen Qualität die Situation des Einzelhandels verbessern und den Handel langfristig stärken.

Gemeinderat und Stadtverwaltung denken darüber nach, wie auf der Basis einer optimierten Organisationsstruktur die finanzielle Ausstattung des Einzelhandels für eigene Werbemaßnahmen verbessert werden kann. Das Thema «Zukunft des Einzelhandels» ist laut Stadtpressestelle übrigens ein Schwerpunkt der bevorstehenden Klausurtagung von Gemeinderat und Stadtverwaltung.

Margret Mergen geht davon aus, dass nicht wenige der zurzeit leer stehenden Geschäfte bald wieder Nachmieter finden. Künftige Einzelhandelsgeschäfte setzen eher auf größere Ladeneinheiten. Dazu sind Umbaumaßnahmen erforderlich, die die Stadt denkmalrechtlich und konstruktiv begleiten wird. Der unteren Denkmalbehörde im Rathaus liegen mehrere Anträge vor, aus denen hervorgeht, dass Nachmieter vor der Neueröffnung umbauen wollen.


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