Ein Schultag ohne öffentlichen Nahverkehr

Busse in Baden-Baden standen still - "Mama- und Papataxis" am Augustaplatz - 2.500 Mitarbeiter im öffentlichen Dienst legten Arbeit nieder

Busse in Baden-Baden standen still - "Mama- und Papataxis" am Augustaplatz - 2.500 Mitarbeiter im öffentlichen Dienst legten Arbeit nieder
Die sogenannten "Mama- und Papataxis" mussten am Montag die Schulbusse ersetzen.

Baden-Baden, 20.03.2018, Bericht: Redaktion Nach Angaben von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi haben gestern bei dem ganztägigen Warnstreik im öffentlichen Dienst über 2.500 Mitarbeiter ihre Arbeit niedergelegt.

Betroffen von den Arbeitsniederlegungen waren auch Baden-Baden und Rastatt. In Baden-Baden wurde gestern erstmals in dieser Streikperiode auch der Nahverkehr bestreikt. Die Busse der BBL blieben im Busbahnhof im Stadtteil Oberbeuern stehen. Am Baden-Badener Augustaplatz stauten sich deshalb um die Mittagszeit die «Mama- und Papataxis», um ihre Kinder in Empfang zu nehmen. Öffentliche Einrichtungen, darunter auch Kitas waren in Rastatt und anderen Städten betroffen. In Stuttgart waren laut Verdi 151 der 183 Kitas geschlossen. Bis zu den Osterferien hat Verdi weitere ganztägige Warnstreiks angekündigt.

Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter wird von einer Kundgebung in Sigmaringen zitiert: «In den vergangenen Wochen haben wir bewusst so gestreikt, dass Bürgerinnen und Bürger so wenig wie möglich betroffen waren. Das Ergebnis war leider: auch nach zwei von drei vereinbarten Runden gibt es keinerlei Angebot, trotz der vollsten öffentlichen Kassen aller Zeiten. Deshalb werden wir den Druck nun deutlich erhöhen.» Neben Erzieherinnen und Sozialarbeitern streiken auch Beschäftigte der Verwaltungen, der Stadtwerke und bei der Abfallwirtschaft, bei Arbeitsagenturen, Bauhöfen, Sparkassen sowie auch in Kliniken.

Verdi fordert für die Beschäftigten sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Gleichzeitig sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Die Vorschrift, Auszubildende nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zu übernehmen, will Verdi wieder in Kraft setzen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Der Bund wird aufgefordert, das Verhandlungsergebnis zeit- und wirkungsgleich auf die 344.000 Beamtinnen und Beamten, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie 182.000 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger zu übertragen

Die nächste Verhandlungsrunde wurde für den 15. und 16. April 2018 in Potsdam vereinbart, heißt es seitens der Gewerkschaft.


Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.