Städtepartnerschaften von Baden-Baden

Baden-Baden auf dem Rückzug von Sotchi - OB Margret Mergen: "Eine der beiden Partnerschaften in eine Projektpartnerschaft überführen" - Am Freitag zur 25-Jahrfeier mit Partnerschaftsverein nach Moncalieri

Baden-Baden auf dem Rückzug von Sotchi - OB Margret Mergen: "Eine der beiden Partnerschaften in eine Projektpartnerschaft überführen" - Am Freitag zur 25-Jahrfeier mit Partnerschaftsverein nach Moncalieri
Margret Mergen, Oberbürgermeisterin von Baden-Baden, im goodnews4-VIDEO-Interview.

Bericht: Christian Frietsch

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goodnews4-VIDEO-Interviews von Nadja Milke mit OB Margret Mergen und Lutz Benicke

Baden-Baden, 05.03.15, 00:00 Uhr Vermutlich wusste der ehemalige Oberbürgermeister Wolfgang Gerstner nicht so ganz wie ihm geschah. Am 13. April 2011 durfte er bei Christian Wulff in Berlin antreten. Der damalige Bundespräsident bedeutete dem Oberbürgermeister, dass übergeordnete staatsräsonale Gründe es verlangten, dass die Baden-Badener doch ihre Arme weit öffnen sollten für die russische Olympiastadt Sotchi. Die Spatzen hatten es schon von den Berliner Dächern gepfiffen, dass in dieser Sache der damals noch gelittene Wladimir Putin gefingert haben soll.

Viele deutsche Firmen verdienten prächtig beim Bau der Olympia-Anlagen und da sollte Baden-Baden doch wenigstens als Know-how-Lieferant für allerlei touristische und gesundheitsaffine Geschäftsideen herhalten. Vergessen war, dass sich der Baden-Badener Gemeinderat mit seiner demokratischen Legitimation gegen die Verbindung mit Sotchi als Partnerstadt ausgesprochen hatte. Ein neuer Beschluss war bald gefasst.

 

Doch nun ist zumindest das offizielle Baden-Baden wieder auf dem Rückzug. Margret Mergen ließ gestern in einem Pressegespräch auch durchblicken, dass neben den politischen Verwerfungen auch die Motive der Städtepartnerschaft aus der Sicht von Sotchi wohl nicht uneingeschränkt auf der Linie von Baden-Baden liegen. Im goodnews4-VIDEO-Interview sagte die Oberbürgermeisterin zum gegenwärtigen Stand der Meinungsbildung: «Es wäre ungewöhnlich, wenn man in einem Land zwei Städtepartnerschaften hat.» Die Lösung könnte sein, «eine der beiden Partnerschaften in eine Projektpartnerschaft zu überführen». In diese Richtung könne man mit dem Gemeinderat denken, aber man solle noch «ein bisschen abwarten wie es sich entwickelt». Kaum wahrscheinlich wird sein, dass sich der Gemeinderat für ein Ende der Partnerschaft mit Jalta entschließen wird, wo mit Gerhard und Uta Ell und dem Partnerschaftsverein über Jahrzehnte eine nachhaltige Verbindung aufgebaut wurde.

Bild Lutz Benicke Sorgenfrei sind die Verbindungen zu den Partnerstädten Menton, Moncalieri und Karlsbad. «Ich werde jetzt am Freitag zum ersten mal nach Moncalieri fahren können zu unseren italienischen Freunden. Wir feiern 25 Jahre Städtepartnerschaft.» Und ihre Vorfreude sei groß, sagte Margret Mergen. Und auch Lutz Benicke weiß, dass derzeit vielleicht die größte Herausforderung seit Bestehen der Städtepartnerschaften zu bestehen ist. «Auf die unglaubliche Gastfreundschaft der Italiener» und die Reise am Freitag nach Moncalieri freut sich der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins natürlich. Aus der politischen Diskussion wolle sich der auf nachhaltige Beziehungen mit den Bürgern bemühte Partnerschaftsverein aber heraushalten. Zu den Bürgern in Jalta und auch in Sotchi wolle sein Verein weiterhin Kontakte halten. Leere Worte sind das nicht, schon im Spätjahr wolle man versuchen, eine Bürgerreise nach Sotchi zu organisieren. Mehr zum Partnerschaftsverein: www.partnerschaftsverein-baden-baden.de

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