goodnews4-Interviews mit Emil Matzkuhn und Wolfgang Grenke

Ehemaliger SPD-Stadtrat Emil Matzkuhn feierte 102. Geburtstag - Prägendes Erlebnis: "The war is over, Gott sei Dank" - IHK-Präsident Wolfgang Grenke: "Ich war noch Schüler, da war er einer der großen Spieler im Stadtparlament"

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goodnews4-VIDEO-Interviews von Nadja Milke mit Emil Matzkuhn und Wolfgang Grenke

Baden-Baden, 30.11.15, 00:00 Uhr, Bericht: Christian Frietsch Der Erste Weltkrieg hatte noch nicht begonnen als Emil Matzkuhn geboren wurde. Am Freitag wurde der legendäre ehemalige Baden-Badener SPD-Stadtrat 102 Jahre alt. Als prägendes Erlebnis seines langen Lebens nannte der Jubilar im goodnews4-VIDEO-Interview seine Zeit als Soldat im Zweiten Weltkrieg.

Bild Wolfgang Grenke Er ließ keinen Zweifel an seinem Verhältnis des in unseren Tagen wieder aktuellen Themas von Kriegseinsätzen. «The war is over, Gott sei Dank», sagte er am Freitag in die goodnews4-Kamera und man merkte wie nah ihm diese tiefgreifende Erfahrung immer noch ist. Wolfgang Grenke, der zur Gratulation ins Vincentiushaus in die Cité gekommen war, sieht darin den essentiellen Unterschied im Erfahrungshorizont der Generationen. «Die Generation vor mir hat den Krieg noch erlebt und hat einen ganz anderen Blick für wichtige Dinge im Leben, wir haben das Glück, dass wir 70 Jahre ohne Krieg erleben.»

Aus eigener Erinnerung kann Wolfgang Grenke einiges beitragen zum Wirken des alten kommunalpolitischen Haudegen-Trios der 70er und 80er Jahre, zu dem Walter Carlein, Ludwig Braun und eben Emil Matzkuhn gehörten. «Ich war noch Schüler als Emil Matzkuhn Stadtrat in Baden-Baden war und als ich mich selber etwas politisch betätig habe, war er einer der großen Spieler im Stadtparlament.»

Zu den großen Verdiensten der drei Musketiere, wie sie auch genannt wurden, gehörte, dass sie die Selbstständigkeit des Stadtkreises Baden-Baden durchsetzten und einen Identitätsverlust als Teil des Landkreises Rastatt verhinderten. Wolfgang Grenke erinnerte auch an weitreichende Gestaltungsmaßnahmen, die unser Stadtbild heute prägen: «Stadtentwicklungsplan, Tiefstraßen-Gegner − es gab verschiedene Lösungsansätze, die Baden-Badener Innenstadt zu entlasten, am Ende kam der Michelstunnel dabei raus», erinnert sich der Baden-Badener «Weststädtler» Wolfgang Grenke an die Weichenstellungen in den 70er und 80er Jahren in unserer Stadt.

«100 Jahre wird nicht jeder Mensch und wenn man die 100 Jahre erreicht hat, dann hat man viel erreicht» zeigt sich Emil Matzkuhn zufrieden mit seinem Schicksal. Mit seinem Sohn Knut Matzkuhn und Wolfgang Grenke an seiner Seite, hatte er dann aber doch eine kleine Kritik an den aktuellen Verhältnissen: «Ich friere, weil es so regnerisch und kalt ist und ich immer sehr viel Wärme brauche.»

Vielleicht kann Brigitte Goertz-Meissner einen Glühwein-Shuttle vom Weihnachtsmarkt zu Emil Matzkuhn einrichten bis der kommende Baden-Badener Frühling dem großen, alten Baden-Badener die Füße und das Herz wieder aufwärmt.

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