Katholische Kirchengemeinde Baden-Baden

Geschichte der Geroldsauer Kreuzwegbilder führt ins Jahr 1938 – Spielen bei Andacht eine besondere Rolle

Geschichte der Geroldsauer Kreuzwegbilder führt ins Jahr 1938 – Spielen bei Andacht eine besondere Rolle
Zwei der 14 Kreuzweg-Reliefs mit bewegter Vergangenheit in der Geroldsauer Hl. Geist Kirche. Foto: Dominik Frey

Baden-Baden, 12.03.2022, Bericht: Redaktion Am Sonntag, 13. März, und am 10. April findet um 18 Uhr in der Heiliger Geist Kirche in Geroldsau jeweils eine Kreuzwegandacht mit Gottesdienstleiter Reiner Krempel statt.

Wie die Katholische Kirchengemeinde Baden-Baden mitteilt, werden bei der Andacht die Kreuzwegbilder entlang der Kirchenwände eine besondere Rolle spielen. Zur Geschichte der Kreuzwegbilder schreibt die Gemeinde: «Die Geschichte der Geroldsauer Kreuzwegbilder ist spannend und führt ins Jahr 1938, als die Hl. Geist Kirche eingeweiht wurde. Damals fehlten noch viele sakrale Gegenstände in der Kirche, so u. a. auch ein Kreuzweg mit den vierzehn Stationen, wie man ihn in fast allen katholischen Kirchen findet. Daher kam es für den damaligen Pfarrkurator Störkle gelegen, dass der Karlsruher Bildhauer Erich Lipp auf der Suche nach Aufträgen im März 1943 zu ihm kam. Auf Störkles Bitten hin fertigte Lipp Skizzen und Gipsmodelle an. Schließlich bekam er Anfang 1944 mit Zustimmung des Ordinariats in Freiburg den Auftrag. Da die Luftangriffe in Karlsruhe immer häufiger wurden, so dass die Gipsmodelle gefährdet waren, wurden die Modelle nach Geroldsau gebracht und in einem Nebenraum der Kirche untergestellt. Das notwendige Holz, das Lipp kaufen konnte, verbrannte bei einem Fliegerangriff.»

 

Durch gute Beziehungen sei es dem Pfarrkurator gelungen, wieder einen Bezugsschein für Hartholz zu bekommen. «Erich Lipp war wegen eines Hüftleidens vom Kriegsdienst befreit. In seiner Künstlerwerkstätte übertrug er die Gipsmodelle in Holz und brachte sie nach Geroldsau. Die fertigen Stationen wurden von Schreiner Jägel aus Baden-Baden gerahmt und durch Lipp gebeizt. Die feierliche Einweihung fand am 23. Februar 1947 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt», heißt es in der Erklärung der Gemeinde zum glücklichen Ende der Geschichte.