Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – good-good-life „noch nicht die Spitze der Intelligenz in der Städtischen Werbung“

Baden-Baden, 15.02.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung.

Auch auf die Gefahr hin, geteert und gefedert aus der Stadt gejagt zu werden, möchte ich mir die Frage erlauben, ob die Baden-Badener Bevölkerung an einem großen Touristenzustrom Freude hätte? Die Hotelliers, Gastronomen und einige Ladengeschäfte sicher, aber die Bevölkerung?

Wer an diesem Wochenende die Spaziergängerströme auf der Oos-Promenade zwischen Fieserbrücke und Lichtental beobachtet hat, konnte feststellen, dass schon für die Einheimischen ein entspanntes Bummeln aufgrund der Menschenmenge schier unmöglich ist. Jetzt noch einmal die gleiche Menge Touristen dazu, dann bleiben die Einheimischen am besten zuhause und verzichten auf Wochenendspaziergänge an der Oos.

Unbeeindruckt von diesen Platzeinschränkungen versucht die bisher relativ glücklos agierende Tourismus-Chefin mit ihrem Stotterslogan Good-Good-Life-Baden-Baden den von der überwiegenden Mehrheit der Einheimischen Bevölkerung abgelehnten Touristenzuwachs durch alle möglichen (teuren) internationalen Werbungen zu forcieren.

 

Nebenbei bemerkt wird der Slogan «The good live» international in vielen verschiedenen Bereichen verwendet und eine amerikanische Kleinstadt führt schon lange diesen Slogan in ihrer Begrüßung. Um Copyright-Probleme zu vermeiden, hat man den abgekupferten Spruch für Baden-Baden einfach in einen Stotterspruch umgewandelt. Alle Achtung für diese einzigartige «Glanzleistung», die nicht nur im englischsprachigen Raum für Kopfschütteln sorgen dürfte.

Vielleicht sollte man den Kandidaten für die OB-Wahl einmal die Aussage entlocken, wie sie zur Touristen-Problematik in Baden-Baden und insbesondere den Tages-Touristen stehen?

Aber der oben bezeichnete und sicher teuer bezahlte Werbeslogan stellt noch nicht die Spitze der Intelligenz in der Städtischen Werbung dar. Da gibt es auch noch die Stellenangebot der Stadtverwaltung, die in großer Zahl im Badischen Tagblatt erscheinen und mit der Schlagzeile «Wir suchen tierische Talente» betitelt sind. Welche Qualitäten sollen damit gemeint sein? Tierische Talente zeigen sich in der Natur vorrangig in der Überlebensstrategie und in der Nahrungsaufnahme. Nun ja, wenn statt Fachwissen diese «Tierischen Talente» Grundvoraussetzungen für eine Tätigkeit bei der Stadtverwaltung sind, dann erübrigt sich wohl jeder weitere Kommentar.

Wolfgang Holstein,

Baden-Baden

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