Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Tappt die deutsche Bundesregierung in Putins Falle?“

Baden-Baden, 05.03.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Oliver Haungs Stellung.

Die russische Angriffsarmee okkupiert jeden Tag ein wenig mehr die Ukraine. Stadt um Stadt werden langsam, fast im Zeitlupentempo eingenommen. Was geht hier vor sich? Was führt Wladimir Wladimirowitsch Putin im Schilde? Wem hat er eine Falle gestellt? Fällt es eigentlich niemandem auf, wie auffallend vornehm sich die USA in dem Konflikt zurückhalten, wenn Biden und Putin das eine um das andere Mal stundenlang telefonieren, ohne dass etwas Substanzielles über den Inhalt der Gespräche bekannt wird.

Es ist wohl, wie man einem ersten Eindruck folgend annehmen könnte, keine unprofessionelle Kriegführung, die Russland vorführt, sondern es ist eher von intelligenten Taktikern wohlüberlegt, wenn diese militärische Großmacht simuliert, ewig lange für die Einnahme von wenigen Kilometern seines Nachbarlandes Ukraine zu benötigen. Eine der größten und modersten Armeen der Welt, so soll man glauben, sei nicht in der Lage die Ukraine innerhalb weniger Tage einzunehmen. Fadenscheinige Gründe werden als Alibi vorgeschoben, damit die Weltöffentlichkeit glaubt, es sei der übermenschliche Kampfeswille der Ukrainer, der dies verhindere. Hinzu käme, dass viele unerfahrene russische Wehrdienstleistende sowie Nachschubprobleme den Erfolg hinauszögerten. Ist wirklich jemand so infantil dies zu glauben? Was ist es aber wirklich?

In Wahrheit schlägt Putin gerade zwei Fliegen mit einer Klappe. Er holt sich die Ukraine unter seine Fittiche zurück und legt gleichzeitig eine Falle. Nicht für die USA, nicht für die Nato, nein, für Deutschland! Denn schon prescht der sonst zaghafte und zögerliche Olaf Scholz vor, um sich den russischen Köder zu schnappen, in dem er die Ukraine mit Waffen beliefert. Zuerst mit unverfänglichen und im wahrsten Sinne des Wortes defensiven 5.000 Stahlhelmen. Diese sind gerade dabei ausgeliefert zu werden, da eskaliert bereits seine Unterstützung in die nächste Stufe, in dem er sich noch weiter aus dem Fenster lehnt und Waffen liefert, seien es auch «nur» sogenannte Defensivwaffen. Er wird damit zum Waffenlieferanten der Kriegspartei Ukraine. Dabei hat Russland unmissverständlich angedroht, dass jegliche Art(!)von Unterstützung mit Waffen, seien es auch «nur» Defensivwaffen (Panzerabwehrwaffen), zu schwerwiegenden Konsequenzen «nie gekannten Ausmaßes»(!) für das Unterstützerland führen wird. Erst recht durch die ergänzenden Lieferung von Flugabwehrraketen. Ist das die Drohung mit der Atombombe? In verrückten Zeiten wie diesen darf man dem Kremlführer alles zutrauen.

 

Man sollte sich schon mal fragen, weshalb Putin die gesamte Westgrenze der Ukraine offen gelassen und nicht abgeriegelt hat? Es wäre ein Kinderspiel für ihn sie militärisch abzuriegeln. Tut er das nicht aus humanitären Gründen? Wohl kaum, wie man anhand der menschenverachtenden Vernichtung in den Großstädten sieht. Dass es Russland auch professionell schnell angehen kann, hat man in Syrien und zuletzt bei der Niederschlagung von Aufständen in Kasachstan gesehen. Oder ist dieses Tor gen Westen die Falle, die man der Bundesregierung gestellt hat, Waffen in die Ukraine zu liefern? Wenn sie dies tut, lässt sie sich in einen neuen Krieg mit Russland hineinziehen, zum ersten Mal seit 1945. Und erinnern wir uns, es gibt seit 1945 keinen Friedensvertrag sondern nur ein Waffenstillstandsabkommen. Und nun liefert Deutschland Waffen an den Gegner Russlands. Eine willkommene Einladung an Russland den Waffenstillstand mit Deutschland zu kippen und den ehemaligen Ostblock wieder komplett zu annektieren. Und wenn man dann schon an der Westgrenze von Polen angekommen ist, kann man dann ja auch gleich den Vertragsbrüchigen deutschen Michel abstrafen und die nur wenige Kilometer von der polnischen Grenze amtierende Bundesregierung in Berlin aus dem Amt werfen, während man dank bester Autobahnen in Windeseile an den Rhein durchmarschiert und das Land besetzt. Nennenswerte Gegenwehr hat man aufgrund einer gründlich ruinierten Bundeswehr ja kaum noch zu erwarten. Was für eine Einladung!

Ich befürchte die neue Bundesregierung unter Olaf Scholz taumelt Kraft ihrer Unerfahrenheit blindlings in diese katastrophale Falle. Dass die Einnahme der Ukraine bisher noch nicht erfolgt ist, ist nicht das Versagen der russischen Streitkräfte, sondern eiskaltes Kalkül, mit zunehmender Zeit die Bundesrepublik immer stärker in den Treibsand eines Krieges zu locken. Deshalb verbietet sich für uns als verteidigungspolitisch nackig dastehendes Land mit weitgehend dysfunktionalen Streitkräften und ohne Friedensvertrag mit Russland jegliche Einmischung mittels Waffenlieferungen. Auf diesen Fehler wartet Putin schon lange. Wir sollten ihm diesen Gefallen nicht tun und uns auf dieses brandgefährliche Eis locken lassen. Humanitäre Hilfe sowie Unterstützung im medizinischen Bereich ja, aber keine Munition oder Waffen. Die Folgen könnten verheerend sein!

Oliver Haungs
Muggensturm


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