Baden-Baden, 31.01.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung zu dem goodnews4-Bericht Baden-Baden gedenkt der Opfer des Holocaust, findet aber keinen Bauplatz für eine neue Synagoge − «Rabbiner Surovtsev und OB gedenken».

Das Wort «Scheinheilig» und seine Bedeutung ist sicher allen Leser:innen bestens bekannt. Es dürfte im wahrsten Sinne des Wortes auf eine Oberbürgermeisterin zutreffen, die mit betroffener Miene vor einem Ehrenmal den Opfern des Holocaust gedenkt, gleichzeitig aber vehement den Bau einer Synagoge an ihrem ehemaligen Standort, bzw. in der Innenstadt zu verhindern sucht. Hinsichtlich dieser eigenartigen moralischen Gesinnung noch eine andere Beobachtung bzw. Vermutung. Am Standort der ehemaligen Synagoge (Parkplatz hinter dem BT-Gebäude) wurde vor einiger Zeit still und heimlich die Pogrom-Gedenktafel entfernt. Es drängt sich der Verdacht auf, dass auf dem Gelände des schon seit einiger Zeit leerstehenden BT-Gebäudes hochpreisige Luxus-Eigentumswohnungen ähnlich wie auf dem Vincentius-Gelände erstellt werden sollen. Aber wer will schon eine teure Eigentumswohnung in einem Haus beziehen, an dem eine Gedenktafel angebracht ist, welche die Bewohner täglich an die verbrecherische Judenverfolgung erinnert.

Nun, wir kennen die Pläne der Grundstücksbesitzer:innen nicht, wohl aber deren freundschaftliche Verbindung zur Oberbürgermeisterin Mergen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Wolfgang Holstein
Baden-Baden

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