Aus dem Rathaus Baden-Baden

Coronavirus traf auch Baden-Badener Feuerwehrleute – Einsatzbereitschaft aber „niemals ernsthaft in Gefahr“

Coronavirus traf auch Baden-Badener Feuerwehrleute – Einsatzbereitschaft aber „niemals ernsthaft in Gefahr“
Einsatz mit Schutzausrüstung: Seit mehreren Wochen gelten erhöhte Sicherheitsvorkehrungen für die Einsatzkräfte. Foto: Feuerwehr Baden-Baden

Baden-Baden, 09.05.2020, Bericht: Rathaus In den vergangenen Wochen hat sich einiges innerhalb der Feuerwehr geändert. Manchem dürfte der Mund-Nasen-Schutz aufgefallen sein, welchen die Einsatzkräfte inzwischen immer tragen.

Das meiste geschieht allerdings im Hintergrund, für die Öffentlichkeit nicht wahrnehmbar. Die Feuerwehr Baden-Baden gibt einen Einblick in der Feuerwehrarbeit in Zeiten von Corona.

Es traf die Feuerwehr Baden-Baden vor einigen Wochen wie ein Schlag: Als eine der ersten Feuerwehren in Baden-Württemberg wurden zu Beginn der Corona-Krise zwei Feuerwehrbeamte positiv auf das Virus getestet. 22 weitere Feuerwehrangehörige mussten daraufhin vorsorglich in Quarantäne. Der Arbeit von vielen Helfern im Hintergrund ist es zu verdanken, dass die Einsatzbereitschaft niemals ernsthaft in Gefahr war. Die Veränderungen zeigen sich aber auch an den großen Schildern, die an den Türen und Toren der Feuerwache in der Schwarzwaldstraße hängen. Sie beschränken aktuell selbst den eigenen freiwilligen Feuerwehrangehörigen den Zutritt zur Feuerwache. Ziel ist es dabei stets, die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr aufrechtzuerhalten. «Einfach formuliert: Wenn ein Bürger unserer Stadt in einer Notlage die 112 wählt, dann muss er sich darauf verlassen können, dass auch in Corona-Zeiten schnell Hilfe vor Ort ist», so der Vorsitzende des Stadtfeuerwehrverbandes, Clemens Schindler.

Seit das Virus sich in Deutschland und auch in Baden-Baden ausbreitet, wurde ein Krisenstab bei der Feuerwehr gebildet. Dieser hat unterschiedliche Aufgaben, von der Planung der verfügbaren Einsatzkräfte, über die Beschaffung und Koordination von Schutzmaterial, bis hin zur Einsatzplanung und -taktik in dieser besonderen Situation. Ein Stufenkonzept wurde ausgearbeitet, welches die Handlungsfähigkeit der Feuerwehr und deren Verwaltung sichern soll. Beginnend mit fest eingeteilten Kräften der freiwilligen Feuerwehrabteilungen, bis hin zu zusätzlich eingerichteten, provisorischen Feuerwachen. Die hauptamtlichen Feuerwehrbeamten in der Feuerwache haben ihren Schichtdienst anstatt der üblichen 24 Stunden inzwischen auf ein 48-Stunden-Intervall umgestellt. All das soll die Kontaktgruppen, also den Kreis der gemeinsam arbeitenden Personen, so klein wie möglich halten.

Die beiden infizierten Feuerwehrangehörigen sind zwar inzwischen wieder genesen und in den aktiven Dienst zurückgekehrt, allerdings haben alle Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr ihren Ausbildungsbetrieb seit Wochen eingestellt. Die hauptamtlichen Kräfte haben ebenfalls den Alltag und die Abläufe in der Feuerwache komplett umgestellt, um der Situation Rechnung zu tragen. Die Stäbe arbeiten im Hintergrund und die erdachten Konzepte greifen. «Diese Zeiten verlangen allen Angehörigen unserer Feuerwehr, haupt- wie ehrenamtlich, viel ab», erläutert Schindler. Eines war und bleibe dabei das oberste Ziel, erklärt der Verbandsvorsitzende abschließend: «Für die Bürger unserer Stadt da zu sein, wenn diese dringend Hilfe benötigen. Dafür arbeiten wir hier alle zusammen und das soll auch das Signal an die Bevölkerung sein - Sie können sich auch in Corona-Zeiten auf uns verlassen.»


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