Aus dem Rathaus Baden-Baden

Unheimliche fliegende Säugetiere sind ganz harmlos - Fledermäuse sind auch in Baden-Baden wieder unterwegs

Unheimliche fliegende Säugetiere sind ganz harmlos - Fledermäuse sind auch in Baden-Baden wieder unterwegs
Nächtlicher Besucher – die Zwergfledermaus. Foto: Jutta Koslowski

Baden-Baden, 11.08.2018, Bericht: Rathaus Für viele unheimlich sind die fliegenden Säugetiere der Nacht, jedoch völlig harmlos. Sie zeichnen sich als hervorragende Insektenfresser aus und sind somit wichtige Schädlingsbekämpfer.

So vertilgen selbst kleine Arten bis zu 4.000 Mücken pro Nacht. Die Zwergfledermaus gehört mit vier bis sieben Gramm und in eine Streichholzschachtel passend zu den kleinsten und häufigsten Vertretern der in Baden-Württemberg vorkommenden 20 einheimischen Arten. Die schnell umherflatternden Fledermäuse kennen die meisten Menschen aus den späten Abendstunden; zu diesem Zeitpunkt kann man die Tiere in der Abenddämmerung gut von der Ferne aus beobachten. Hören kann man die nützlichen Insektenfresser nur mit einem sehr guten Gehör, welches meist nur noch Kinder haben. In der Zeit von Mitte Juli bis Mitte September ist es wieder so weit, man kann die lautlosen Jäger der Nacht ganz nah zu Gesicht bekommen. In dieser Zeit ist Umzugszeit, unter anderem bei den Zwergfledermäusen. Gerade im Sommer, wenn die Fenster für lange Zeit weit geöffnet werden, kann es passieren, dass sich Fledermäuse in Wohnungen verirren und in den Zimmern umherfliegen. Meist handelt es sich um Gruppen von Zwergfledermäuse, die aus mehr als 20 Einzeltieren bestehen können. Besonders die jungen und unerfahrenen Tiere suchen sich im Spätsommer auf dem Weg zu ihren Winterquartieren unsere Wohnungen als Zwischenquartier aus.

Was ist zu tun, wenn Fledermäuse ins Zimmer geflogen sind? In einem solchen Fall sollte man Ruhe bewahren. Am besten schließt man sofort die Türen zu den anderen Zimmern, öffnet die Fenster und Vorhänge so weit wie möglich, löscht das Licht und verlässt den Raum für mehrere Stunden. In der Regel finden die Tiere dann von allein den Weg ins Freie. Nach einiger Zeit, am besten erst am nächsten Morgen, sollte man dann das Zimmer nach Fledermäusen absuchen. Wenn sie nicht den Weg nach draußen gefunden haben, halten sie sich zumeist in den Falten von Gardinen und Vorhängen versteckt. Manche landen seltsamerweise auch in Bodenvasen oder leeren Blumentöpfen, aus denen sie sich selbst nicht mehr befreien können. Da die Fledermäuse den Tag verschlafen, können sie mit einem Handschuh problemlos in eine Kiste gesetzt und abends ins Freie gebracht werden. Nach einiger Zeit, die sie benötigen um sich auf normale «Betriebstemperatur» zu bringen, fliegen gesunde Tiere von selbst davon.

Falls Tiere verletzt oder so geschwächt sind, dass sie nicht von alleine wegfliegen, kann man sich an das Fachgebiet Forst und Natur wenden, Rufnummer 07221/93-1684. Am Wochenende steht das Nottelefon der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz (AGF), Rufnummer 01794972995, zur Verfügung. Doch auch wenn die Aktion völlig reibungslos und ohne Komplikationen verlaufen ist, ist das Fachgebiet Forst und Natur sehr daran interessiert zu erfahren, wo in Baden-Baden derartige Vorkommnisse auftreten bzw. Fledermäuse ein Quartier haben. Aus diesen Angaben lassen sich nämlich wichtige Erkenntnisse über die Bestände und Vorkommen der Fledermäuse schließen. Weitere Informationen rund um Fledermäuse gibt es auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz unter www.agf-bw.de.


Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.