Aus dem Nachrichtenblatt Sinzheim

Schülerin aus Sinzheim im Kinofilm „Zoros Solo“ – „Sie war der uneingeschränkte Liebling am Set“

Schülerin aus Sinzheim im Kinofilm „Zoros Solo“ – „Sie war der uneingeschränkte Liebling am Set“
Regisseur Martin Busker, Hebatullah, Andrea Sawatzki und Mert Dincer. Foto: Alois Huck

Sinzheim, 31.10.2019, Bericht: Rathaus Die achtjährige Grundschülerin Hebatullah Altahan war der kleine Star bei der Premiere des Kinofilms «Zoros Solo» mit den Hauptdarstellern Mert Dincer und Andrea Sawatzki. In einer Nebenrolle spielt Hebatullah die Schwester des Hauptdarstellers Zoro.

Das Mädchen kam vor wenigen Jahren zusammen mit ihren Eltern und drei Brüdern nach Deutschland und wohnt in der Hauptstraße. Nach dem Besuch des Waldkindergartens besucht das aufgeweckte und sympathische Mädchen die dritte Klasse der Grundschule Sinzheim. Für den Film war ein sechs- bis achtjähriges Mädchen mit persisch-arabisch-türkischen Aussehen gesucht worden. Aus vielen Kindern war Hebatullah in die engere Wahl gekommen und in einem Casting vom Regisseur aus acht Bewerberinnen ausgewählt worden. Sowohl ihre Familie als auch Gemeindemitarbeiter, die mit der Integration von geflüchteten Mitbürgern beauftragt sind, waren vergangene Woche zur Premiere nach Stuttgart eingeladen.

Wie Regisseur Martin Busker nach dem 90-Minutenfilm vor rund 500 Zuschauern und den geladenen Mitwirkenden erläuterte, kam durch die sogenannte Flüchtlingskrise die Sache so richtig in Schwung. «Wir entwickelten eine Geschichte, die unterhält, Spaß macht, zum Lachen bringt und gleichzeitig das Thema transportiert», erklärte er den Zuschauern. Und zu Hebatullah verriet er: «Sie war der uneingeschränkte Liebling am Set und beherrschte Dialoge aller Schauspieler, mit denen sie zu tun hatte. Es war unglaublich».

Zum Inhalt: Der 13-jährige Zoro, Mert Dincer, möchte seinem in einem ungarischen Flüchtlingslager festsitzenden Vater endlich zur Flucht nach Deutschland verhelfen. Mit Mutter und Schwestern war er von Afghanistan ins schwäbische Liebigheim geflüchtet. Doch ohne Geld wird er seine Familie nicht so schnell zusammenführen können. Als der halbstarke Zoro erfährt, dass der christliche Knabenchor unter der Leitung der strengen Frau Lehmann, Andrea Sawatzki, zu einem Gesangswettbewerb nach Ungarn fährt, steht Zoros Entschluss fest: Er wird singen lernen und mitreisen. Frau Lehmanns anfängliche Vorurteile dem Flüchtlingsjungen gegenüber weichen einer großen Zuneigung. Und auch in dem schüchternen Chorknaben Julian findet Zoro einen wahren Freund.

«Zoros Solo» ist eine emotionale, humorvolle Geschichte über die Suche nach Heimat und Zugehörigkeit, über die Bedeutung von Familie und Freundschaft, die alle Grenzen überschreitet.

In 25 Drehtagen ist der «Heimatfilm» im Sommer 2018 im schwäbischen Besigheim gedreht worden. «Wir haben von morgens bis abends gedreht», verriet der Regisseur. Üblicherweise werden 40 Drehtage benötigt. «Die Thematik des Films besitzt eine große Erzählrelevanz», erläuterte die Produzentin Kathrin Tabler. «Für ihn ist die Zeit gekommen.»

Nach dem Film wurden etwa 50 Darsteller und Mitwirkende, vom Drehbuch, über Musik, Kamera, Schnitt und Maske bis zu den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben vor das Publikum geholt, das mit lang anhaltendem Beifall dem Team zu dem bestens gelungenen Werk gratulierte.


Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.