Tandemflüge auf dem Merkur

Frauen stürmen den Baden-Badener Merkur – Erste Tandem-Pilotinnen am Start

Frauen stürmen den Baden-Badener Merkur – Erste Tandem-Pilotinnen am Start
Die ersten Tandempilotinnen am Merkur, Dr. Anke Thede (l.) und Antonia Bohner (r.) beim gemeinsamen Trainingssflug. Foto: Gleitschirmverein Baden e. V.

Baden-Baden, 23.08.2019, Bericht: Gleitschirmverein Baden e.V. Seit Mitte August gehen am Merkur die ersten Gleitschirmfliegerinnen mit Passagieren an den Start. Die erfahrenen Pilotinnen Dr. Anke Thede (44, Karlsruhe) und Antonia Bohner (34, Linkenheim) haben als erste Frauen des Gleitschirmverein Baden e.V. die Passagierfluglizenz vom Deutschen Hängegleiter Verband, DHV, erhalten.

Seit Eröffnung des Fluggebiets im Jahr 2001 haben ausschließlich Piloten die Ausbildung zum Tandemfliegen absolviert. Neben körperlicher Fitness sind dafür überdurchschnittliches fliegerisches Können, gute Reaktionen und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein erforderlich.

Mit Freund und Töchtern in die Luft

Die promovierte Informatikerin und Mutter zweier Töchter Anke Thede konnte bei ihrem Prüfungsflug auf Anhieb fehlerfrei überzeugen, genauso wie die studierte Sportwissenschaftlerin Antonia Bohner. «Ich war schon etwas aufgeregt vor der Prüfung, » erklärt Thede, «doch nach all der trainingsintensiven Vorbereitung wusste ich was ich fliegerisch kann und hatte keine Zweifel am Bestehen der Prüfung. Als nächstes freue ich mich darauf, mit meinen Töchtern, zwölf und fünfzehn Jahre, in die Luft zu gehen.» Mit ihnen zusammen zu fliegen war für sie der Hauptantrieb, die anstrengende Ausbildung auf sich zu nehmen. Die Motivation, mit dem Tandemfliegen zu beginnen, war bei Antonia Bohner ähnlich gelagert: «Nach 10 Jahren Solo-Fliegen wollte ich mir endlich einmal mit meinem Freund zusammen die Welt von oben ansehen. Ganz toll war es für mich auch schon während der Ausbildung gemeinsam mit meinem Vater und Bruder als Passagieren zu fliegen, die selbst Gleitschirmpiloten sind.» Der Gleitschirmverein Baden e.V. – die Schwarzwaldgeier – gratulieren den beiden neuen Tandem-Pilotinnen und freuen sich, dass jetzt neben 23 männlichen Tandempiloten auch zwei Frauen mit Passagieren über Baden-Baden ihre Kreise ziehen.

Anspruchsvolle Ausbildung für Tandempiloten

Wer Tandempilot und -pilotin werden will, muss zunächst in einem Eingangstest vor professionellen Prüfern seine in mindestens 200 Solo-Flügen erworbene Schirmbeherrschung unter Beweis stellen. Neben Steilspirale müssen dabei auch Schirmstörungen wie seitliche und frontale Einklapper des Flügels beherrscht werden. Danach folgt eine eingehende Ausbildung mit Theorieunterricht und mehr als 40 Trainingsflügen, teils unter Aufsicht von erfahrenen Fluglehrern, die selbst Tandem fliegen. In einer theoretischen Prüfung und einem Prüfungsflug unter Begutachtung eines unabhängigen Experten des DHV werden dann die Fähigkeiten der angehenden Tandempiloten abschließend geprüft.

Weitere Informationen unter www.schwarzwaldgeier.de

Der Gleitschirmverein Baden e.V.

Der Gleitschirmverein Baden, die Schwarzwaldgeier, gehört mit seinen mehr als 300 Mitgliedern zu den größten Gleitschirmvereinen in Deutschland. Am Merkur erfolgen bis zu 5.000 Gleitschirmstarts im Jahr. Mittlerweile sind die Gleitschirmflieger hoch über Baden-Baden zu einem echten Touristenmagneten avanciert. Piloten aus ganz Deutschland besuchen den Hausberg der weltberühmten Kurstadt. Für eine optimale Infrastruktur mit gepflegten Start- und Landeplätzen sorgt der Gleitschirmverein Baden e.V. in Zusammenarbeit mit den Städten Baden-Baden und Gernsbach, den Stadtwerken Baden-Baden und den Forstämtern.

Gleitschirmfliegen in Deutschland

In Deutschland fliegen rund 39.000 Gleitschirm- und Drachenpiloten von zugelassenen Hangstartplätzen in den Alpen und den Hängen der Mittelgebirge. Eine gründliche Ausbildung zur staatlichen Pilotenlizenz in einer der rund 80 zugelassenen Flugschulen und strenge Zulassungstests für die Flugausrüstung garantieren einen anerkannt hohen Sicherheitsstandard. Der Schutz von Natur und Landschaft sowie die Rücksicht auf die Umwelt ist den Gleitschirm- und Drachenfliegern ein besonderes Anliegen. Weitere Informationen unter www.dhv.de


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